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Die Diskussion um die Zukunft der Überreste des Neustrelitzer Residenzschlosses ist nach dem Brief von Finanzminister Mathias Brodkorb (SPD) regelrecht befeuert worden. Neben der Kritik am als erpresserisch empfundenen Stil des Landespolitikers, der sich schon als Exponent der umstrittenen Theaterreform in Neustrelitz in seiner früheren Funktion als Kultus-Ressortchef alles andere als beliebt gemacht hatte, mehren sich auch Vorwürfe an die Adresse des Neustrelitzer Bürgermeisters Andreas Grund und der Stadtvertreter.

Ihnen wird angelastet, die Interessen von Neustrelitz gegenüber Schwerin nicht konsequent genug zu artikulieren. Die Vorlage kam von Brodkorb selbst, der sich in seinem Ultimatum (Strelitzius berichtete) unter anderem darauf berief, dass die Parlamentarier alle bisherigen Entscheidungen des Landes in Sachen Schlossberg schließlich mitgetragen hätten.Es bedarf also klarer Sprache aus dem Rathaus, was nicht nur heißt, einen Vorschlag der Linken zum Schlossberg in die Ausschüsse zu verweisen und ihm damit zumindest eine Chance zu geben.

Inzwischen ist vom Vorsitzenden des Vereins Kulturgut Mecklenburg-Strelitz, Rajko Lippert, angeregt worden, auf Brodkorbs Angebot einzugehen und die Zukunft der Schlossruine tatsächlich in Neustrelitzer Hände zu nehmen. Gespannt sein darf man auf die von der Stiftung Mecklenburg initiierte Schlossberg-Konferenz am 29. Januar kommenden Jahres. Sie wird auch zeigen, ob sich Schwerin tatsächlich beleidigt in die Ecke zurückzieht oder per Teilnahme gewillt ist, eine für alle Seiten tragbare Lösung zu finden. Die Verantwortung einfach auf Neustrelitz abzuwälzen, ist ein bisschen sehr billig, womit nicht die Kosten für die Gestaltung des umstrittenen Areals gemeint sind.