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Ein etwas anderes Kino ist jetzt in Neustrelitz zu erleben. Es hat sich auf eine relativ kurze Verweildauer seiner Besucher eingestellt und zeigt deshalb nur einen mit offenbar glücklichen Menschen besetzten Kurzfilm, den dafür aber in einer Endlosschleife. Damit kann problemlos in den Streifen eingestiegen werden, der gleichwohl etwas verwirrt. Das Drehbuch setzt nämlich auf Neigungen beim Zuschauer, die so ohne Weiteres nicht zu erwarten sind. Oder würden Sie den Tod wählen, nur um besonders zu sein? Zumal tot sein ja nun eigentlich auch nichts Besonderes ist. Wobei, frei macht er irgendwie.

Bevor ich hier noch ins Makabre abgleite, dafür sorgen schon die Filmemacher, die Auflösung. Ich habe einigermaßen erschrocken im größten Einkaufstempel der Residenzstadt fünf Minuten in der Kassenschlange gestanden und mich über einen Monitor permanent von einem Tabakkonzern fragen lassen, ob ich nicht anders sein will als die anderen, ob ich schon probiert hätte und ob ich auch ja nicht vergessen habe, mich mit dem Stoff einzudecken, aus dem offenbar die Träume sind und der endlich frei macht. Das alles mit dem Untertitel „Rauchen kann tödlich sein“. Da muss man in der Tat schon anders sein als die anderen. Eine Werbeproduktion, die ich getrost unter verbotene Filme einstufen würde, auch wenn sie wohl noch erlaubt ist. Und jugendfrei dürfte der Streifen gleich gar nicht sein.