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Die ehemalige Neustrelitzer Stadtarchivarin Christiane Witzke hat das Rätsel um die Herkunft des aus der Bürgerhorst gestohlenen Kriegerdenkmals (Strelitzius berichtete) gelöst. Wie mir mein Blogpartner und Adelsexperte Rajko Lippert am Abend mitteilte, hat die Expertin für Heimatgeschichte in einem Reiseführer von 1926 eine Beschreibung des Obelisken gefunden.
Danach stand das 1895 aufgestellte Denkmal auf dem Hof der Husarenkaserne in der Strelitzer Straße, heute Husarenmarkt. Als in der frühen DDR die Kasernierte Volkspolizei hier einzog, war der Obelisk vermutlich nicht mehr zeitgemäß. Nicht geklärt ist, ob er in der Bürgerhorst durch Vergraben versteckt wurde, um ihn vor der Zerstörung zu bewahren, oder dort von den neuen Machthabern entsorgt wurde.
„Das Denkmal gehört also definitiv zur Geschichte von Mecklenburg-Strelitz, was die Sache des Diebstahls nicht besser macht“, so Lippert. „Jetzt können wir nur hoffen, dass das Kulturgut wieder auftaucht.“
Als Nachtrag zu der Geschichte des Denkmals möchte ich dahingehend korrigieren, dass das betreffende Denkmal bereits am 31. Juli 1873 auf dem Hof der Kaserne enthüllt worden ist (Bericht in „Wöchentliche Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg“ vom 3. August 1873). Errichtet wurde es von der in Neustrelitz stationierten 3. Großherzoglich-Mecklenburgischen Batterie des Holsteinischen Feldartillerie-Regiments Nr. 24. Der Obelisk befand sich auf einem würfelförmigen Sockel, an dessen Seiten außer einer Widmungsinschrift sich die Namen der gefallenen bzw. an Verwundungen oder Krankheiten gestorbenen Soldaten befanden. In dem im Bericht angegebenen Jahr 1895 wurde das sogenannte „Landeskriegerdenkmal“ des Regiments enthüllt, dort, wo sich heute in der Nähe des Bahnhofes das OdF-Denkmal befindet. Doch das ist ein anderes Denkmal und eine andere Geschichte.
Mit besten Grüßen von einem Denkmalfreund
Vielen herzlichen Dank für die ergänzenden Informationen und schön, dass Sie meinen Blog lesen.