MUSIK – immer ein Fest. So auch wieder mit der Fête de la Musique, in diesem Jahr zum dritten Mal in Neustrelitz, am 21. Juni, dem Sommerbeginn und längsten Tag des Jahres. Dass eigenes Musizieren und Singen gut tut, intellektuelle Fähigkeiten, Kreativität und Lebensfreude aktiviert, Brücken baut und auch anderen Menschen Freude bereitet, ist hinlänglich in Studien belegt und in Erfahrungen verankert. Deshalb möchte die Fête de la Musique dazu beitragen, dass das Musizieren als spezifisch menschliche Ausdrucksform gesellschaftlich wertgeschätzt und gefördert wird.
Das Organisationsteam der Fête in Neustrelitz lädt alle Menschen in und um Neustrelitz auch in diesem Jahr dazu ein, am 21. Juni Musik zu machen, sich zu zeigen und gemeinsam die Stadt Neustrelitz erneut zum Klingen zu bringen. Es gibt wieder Bühnenplätze für Profis und Mutige, die es gewohnt sind, sich musikalisch vor einem Publikum zu präsentieren, für Schüchterne gibt es aber auch lauschige Plätze, an denen einfach mit Freunden Musik gemacht werden kann. Was soll schon passieren, wenn vielleicht ein Ton noch nicht gelingt? Es bleibt das gemeinsame Erlebnis, das noch lange nachklingt.
Ein besonderes Angebot wartet auf die Gäste des Leea in Neustrelitz am Dienstag, den 14. Februar in der Zeit von 10 bis 14 Uhr. Anoosh Werner, Change Agent, Umweltaktivistin und mitverantwortlich dafür, dass Neustrelitz Blue Community geworden ist, entführt die Teilnehmer*innen auf eine Reise ins Meer. Denn Wasser bildet die Grundlage allen Lebens auf der Erde und begegnet uns in vielfacher Form.
An diesem Tag wird der Klang des Wassers erforscht, während dabei die Teilnehmer*innen etwas über das lebensspendende Nass lernen. Neben einer Wassermeditation, in der alle eingeladen sind, sich auf eine Sinnesreise in die Tiefen des Meeres einzulassen, werden im Anschluss Wasserinstrumente gebaut, darunter ein Regenmacher. Schließen wird der Tag mit einem Abschlusskonzert aller Teilnehmer*innen. Der Unkostenbeitrag beträgt 30,-€ pro Person und schließt einen Imbiss ein.
Anmeldungen per E-Mail an service@leea-mv.de oder telefonisch unter 03981-4490 100.
Das kommt dann doch überraschend: Praktisch mit dem Ende der Wechselfrist hat Oberligist TSG Neustrelitz gleich drei neue Spieler unter Vertrag genommen. Auch aufgrund von aktuell verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stehenden Akteuren des Kaders war es den Verantwortlichen wichtig, die erste Mannschaft wieder breiter aufzustellen.
Emiliano Zefi wird seinen Platz im Mittelfeld bzw. im zentralen Abwehrbereich der Franke-Elf finden. Der 20-jährige gebürtige Albaner wechselt vom Ligakonkurrenten CFC Hertha 06 ins Neustrelitzer Parkstadion. Zefi hat bereits Regionalligaerfahrung beim BFC Dynamo in Berlin sammeln können. Sein Vertrag läuft bis zum Saisonende.
Nach dem 2:0-Sieg unserer Fußballoberligisten der TSG Neustrelitz am Sonntag im heimischen Parkstadion gegen den MSV Pampow (Strelitzius berichtete) hat TSG TV die Spielzusammenfassung geliefert. Da nicht so viele Zuschauer bei dem nasskalten Wetter dabei waren, gibt es sicherlich so manchen Anhänger unserer Mannschaft, der sich das Filmchen gern anschaut.
Aber auch in Pampow gibt es vielleicht Fußballfreunde, die diese Dienstleistung freut. Vor allem der zweite Treffer von der Mittellinie ist sehenswert. Danke an die Kollegen von TSG TV für den Service und auf gute Zusammenarbeit auch im neuen Jahr.
In der Wohngeldstelle der Stadt Neustrelitz ist nach der Einführung des neuen Wohngeldgesetzes die Zahl der Anträge seit Herbst 2022 sehr stark angestiegen. Momentan beträgt die Anzahl an Anträgen pro Woche mehr als das Dreifache gegenüber den Vergleichswochen des Vorjahres. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreichen außerdem viele Nachfragen, ob Wohngeld zustehen könnte, und es werden Formulare abgefordert. Die Stadt Neustrelitz hat im Bereich Wohngeld eine zusätzliche Stelle geschaffen. Die Fachkraft ist jedoch erst im April verfügbar.
Damit die Anträge der Bürgerinnen und Bürger zügig und effektiv bearbeitet werden können, werden die Öffnungszeiten der Wohngeldstelle ab dem 6. Februar verändert. Sie ist dienstags von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 17.30 Uhr und donnerstags von 13 bis 16 Uhr geöffnet. Die Sprechzeit am Freitag entfällt bis auf Weiteres. Die Antragsteller werden um Verständnis für diese Regelung gebeten.
Zur Vernissage der Ausstellung „Nenads weite Reise“ mit Arbeiten von Nenad Djapic wird am Freitag, 3. Februar, um 19.30 Uhr, in die Fabrik.Galerie für gegenwärtige Kunst in der Alten Kachelofenfabrik Neustrelitz eingeladen. Dazu wird der Maler, Autor und Filmemacher nach zwanzig Jahren wieder zu einem Künstlergespräch in der Kachelofenfabrik erwartet.
Mit großer Leidenschaft und körperlich großem Gestus werfen die Trommlerinnen ihre Arme in die Luft. Wir, die Betrachter wohnen dem kurzen Moment der Stille bei und doch liegt eine Spannung in der Luft. Denn die vielen Trommeln vor ihnen verheißen, dass es wohl in kurzer Zeit richtig laut werden könnte. Dennoch, dieser kurze Moment erscheint magisch und das liegt wohl auch an der Art, wie die einzelnen Farbschichten, die Nenad Djapic lasierend übereinandergeschichtet hat und diese Trommlerinnen und ihre Trommeln so ganz zart und traumhaft wirken lässt. Auf vier großen Leinwänden ist diese Szenerie des Bildes „Trommeln“ gemalt. So groß, dass der Maler, Autor und Filmemacher Nenad Djapic daneben fast klein wirkt. Dabei ist Nenad Djapic alles andere als klein und das in mehrfacher Hinsicht. Denn Djapic, 1948 im ehemaligen Jugoslawien geboren, gehört zu eben jenen Künstlern, die sich nie auf nur eine Kunstgattung oder einen künstlerischen Ausdruck festlegen wollen und er findet für diesen Umstand eine unprätentiöse und, typisch für Djapic, humorvolle Erklärung:
„Als jemand, der immer auch in mehreren Sprachen zu Hause war und dabei seine Muttersprache aus ganz konkreten Gründen mächtig vernachlässigt hat, habe ich keiner anderen Sprache Heimat gefunden. Dasselbe gilt für meine Suche nach bildnerischem Ausdruck, Stil oder Sprache. Ich habe, wo auch immer, Gefundenes ohne Absicht oder Kalkül schamlos verwertet und ausgemolken, um meinem Affen Zucker zu geben, in der Hoffnung, die Betrachter konnten damit irgendwie, irgendwas anfangen. Wenn das der Fall war, fand ich es erbauend. Wenn nicht, hielt ich das nicht für meinen Fehler, mein Scheitern oder mein Ungeschick. Wenn das nicht der Fall war, habe ich das Beispiel Van Goghs, bemüht und mich als den, von Zeitgenossen Unverstandenen deklariert, wohlwissend, dass solche Vergleiche immer hinken.“
Der erste Spatenstich auf dem Neustrelitzer Schlossberg wirft zwar noch nicht unbedingt seine Schatten voraus, aber für den Spaten ist schon gesorgt. Den sponsort Helmuth von Maltzahn, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Mecklenburg, wie er auf der gestrigen 6. Schlossbergkonferenz in Neustrelitz (Strelitzius berichtete) versprach. Einen Termin dafür wagen selbst die kühnsten Propheten noch nicht zu benennen. Momentan schieben sich Stadt und Land gegenseitig die Schuld dafür zu, dass es noch nicht einmal zur Grundstücksübertragung an die Kommune für die geplante Bebauung gekommen ist. Das habe ich heute aus zuverlässiger Quelle erfahren.
Der Vorstandsvorsitzende bezeichnete die Versammelten im Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz als „Rückgrat dafür, dass dieser Turm wieder aufgebaut wird. Nehmen Sie Ihre Kraft in die Hand und pressen Sie, damit so schnell wie möglich angefangen wird. Schlagen Sie jetzt Pflöcke ein, sonst gucken Sie in die Röhre. Setzen Sie klare Zeichen, Angst ist ein schlechter Berater. Ran, Attacke!“ Stadtpräsident Ernst-August von der Wense, Vorsitzender des Schlossberg-Beirates, backte da kleinere Brötchen. „Ich bin schon sehr stolz auf das bislang Erreichte und es ist spannend geblieben, unsere Ideen vom Schlossberg umzusetzen.“
Es fehlt nur ein Baustein
Sehr viel Applaus erntete der Jurist Bernhard Meyer-Graefe, der sich schon für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses engagiert hat und nach eigener Aussage begeistert von Neustrelitz ist. Er bezeichnete den Schlossberg als ein „verletztes, ein beschädigtes Baudenkmal, dem ein Baustein fehlt. Die Umgebung schreit förmlich danach, dass da wieder etwas hingehört, und zwar originalgetreu“. Er reagierte damit möglicherweise auf den Redebeitrag des Neustrelitzer Bürgermeisters Andreas Grund, der nebulös von einer nötigen Linie sprach, „die der Stadtentwicklung gut tut“. Man könne ja durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Das Stadtoberhaupt stellte in dem Zusammenhang das starke öffentliche Interesse an der umstrittenen Ausstellung im vergangenen Jahr in der Schlosskirche mit studentischen Modellen von sicherlich preisgünstigeren Alternativbauten auf dem Schlossberg heraus.
Andreas Grund
„Das darf nicht sein“, konterte Meyer-Graefe. „Das Gebiss ist doch noch da, es fehlt doch nur ein Zahn. Hier wird nicht rekonstruiert, sondern ein Ensemble repariert.“ Den Residenzschlossverein sieht der Jurist in der Rolle eines „Wachhundes mit Klagebefugnis und Akteneinsichtsrecht“. Neustrelitz sei momentan „ein Leuchtturm ohne Leuchtfeuer“, und dem Wiederaufbau des Schlossturms müsse der Wiederaufbau des Schlosses folgen.
Aufs Tempo drückt auch Wilhelm von Boddien, die Symbolfigur für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses. Es gelte bei aller nötigen Geduld schnellstens auf dem Schlossberg in Neustrelitz Baurecht zu erreichen und sich zunächst auf den Schlossturm und seine Nutzung zu konzentrieren. „Versuchen Sie keine Gegner zu überzeugen, sondern Freunde zu gewinnen“, riet von Boddien.
Broschüre über Erna Weiland angekündigt
Inzwischen wird mit erheblichem bürgerschaftlichen Engagement weiter an Neustrelitz und seinem Schlossberg als anerkannter Ort deutscher Demokratiegeschichte gewirkt. Zu den Vorreitern gehört Holger Wilfarth vom örtlichen Büro für Nachhaltigkeit, der für dieses Jahr eine Broschüre über Erna Weiland aus Herzwolde ankündigte, die erste Frau Deutschlands in einem Landtag. Bei den Recherchen habe sich die Zusammenarbeit mit Strelitzius bewährt. Meinen Blogveröffentlichungen sei es zu danken, dass sich Familienmitglieder der 1954 in Berlin verstorbenen Politikerin gemeldet haben. In einem auf der Konferenz gezeigten Film, der in Zusammenarbeit mit der Theater und Orchester GmbH entstanden ist, wird an die Sozialdemokratin Erna Weiland und die in Mecklenburg-Strelitz 1919 auch mit ihrer Stimme verabschiedete erste demokratische Landesverfassung Deutschlands erinnert.
Wilfarth verhehlte seine Enttäuschung nicht, dass er in Sachen Erna Weiland ausgerechnet beim Neustrelitzer SPD-Landtagsabgeordneten auf taube Ohren gestoßen ist. Inzwischen habe er aber einen anderweitigen Kontakt in die Landtagsfraktion
Ernst-August von der Wense (links) dankt Wilhelm von Boddien.
Schließlich informierte Holger Wilfarth darüber, dass die Digitalisierung des Gelben Saals im Schloss, in dem das Parlament seinerzeit tagte, voranschreitet. Die hier im Blog begleitete digitale Rekonstruktion der Fassade des Schlosses ist bis auf einen Abschnitt (Bild unten) abgeschlossen, für den allerdings noch einmal 2450 Euro aufzubringen sind, erfuhr ich heute. Vielleicht finden sich ja ein oder mehrere Spender, die Kontodaten sind bei mir zu haben.
Nachricht von Henry Tesch
Und dann hat mich noch eine Nachricht vom gestern verhinderten Mitvater der Schlossbergkonferenzen Henry Tesch erreicht. „Wenn ich mir überlege, was man uns seit der ersten Konferenz an Steinen in den Weg gelegt hat, und das war nicht lustig, dann ist es schon eine Freude, dass die sechste Konferenz so gut verlaufen ist. Und der Schlosskeller ist doch nicht zugeschüttet worden…“
Keine Schlossbergkonferenz ohne Solveig-Kristin Schmid.Foto: Architectura Virtualis/Holger Wilfarth