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Die Kompanie im Juli dieses Jahres auf dem Neustrelitzer Schlossberg. Foto: Theresa Lange

Am Dienstag dieser Woche fand auf Einladung der Kulturministerin in Schwerin ein Gespräch über die Finanzierung der Deutschen Tanzkompanie nach 2025 statt. Vorausgegangen war ein Brief der die Deutsche Tanzkompanie unterstützenden Kommunen – des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte und der Städte Neubrandenburg und Neustrelitz – sowie des Stiftungsvorstands, in dem diese auf die prekäre finanzielle Situation aufmerksam machten (Strelitzius berichtete). “Bei der Zusammenkunft in der Landeshauptstadt bestand Einigkeit in der Würdigung des Wirkens und der Bedeutung der Deutschen Tanzkompanie für die Region, aber auch für das Land. Vor diesem Hintergrund streben alle Beteiligten gemeinsam Planungssicherheit und zukunftsfähige Lösungen für die Deutsche Tanzkompanie an. Künstlerische Fragen waren nicht Gegenstand des Gesprächs”, heißt es in einer von Marco Zabel, Geschäftsführender Direktor der Kompanie, verbreiteten Pressemitteilung.

Durch diese Bemühungen und unter Einbeziehung der bestehenden finanziellen und sonstigen Unterstützung durch den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sowie die Städte Neubrandenburg und Neustrelitz solle der nachhaltige Fortbestand der Deutschen Tanzkompanie in der Trägerschaft der Stiftung gewährleistet werden. Es sei zu betonen, dass die Deutsche Tanzkompanie die Fortsetzung der guten Zusammenarbeit mit der TOG anstrebt. Davon unabhängig, müsse aber entsprechend dem nicht änderbaren Stiftungszweck die Förderung des traditionellen Tanzes gesichert sein.

Antwort an den Kulturrat: Choreograph wird weiter geschätzt

In struktureller Hinsicht habe der Stiftungsrat bereits 2022 eine Neugestaltung der Künstlerischen Leitung beschlossen, die auf die bewährte Grundstruktur zurückgreife. Die künstlerische Zusammenarbeit mit Lars Scheibner, an der sich nichts ändern solle, und seine Bedeutung für die Deutsche Tanzkompanie werde unvermindert sehr geschätzt, so Marco Zabel abschließend. Die Änderung seines vertragsrechtlichen Status (Honorarvertrag anstelle eines Arbeitsvertrags) sei davon völlig unabhängig.

Der Kulturrat Neustrelitz hatte heute eine Erklärung verbreitet, in der der Leitung der Tanzkompanie auch vor dem Hintergrund der Unterschriftensammlung für ihr wirtschaftliches Überleben mangelnde Transparenz zu ihren Zielen und Handlungsweisen vorgeworfen wird. Zugleich setzt sich das Gremium für Lars Scheibner ein, dessen Arbeitsvertrag als Künstlerischer Leiter wie angekündigt zum Ende der Spielzeit nicht mehr verlängert worden ist (Strelitzius berichtete). Das berechtige trotzdem zu der Frage, wohin die Tanzkompanie steuere, so der Kulturrat. Immerhin habe Scheibner in seiner künstlerischen Verantwortung das Profil der Kompanie geprägt und sie zu einem überregional anerkannten Tanzensemble entwickelt.

Obwohl in der Landeshauptstadt künstlerische Fragen gar nicht zur Debatte standen, sieht es der Kulturrat als “skandalös” an, dass es Scheibner verwehrt worden sei, an dem Gespräch in Schwerin teilzunehmen. Auf der Internetseite der Tanzkompanie wird Scheibner aktuell nur noch als Haus-Choreograph vorgestellt.