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Gastronomie, Mecklenburgische Kleinseenplatte, Radfahren, Tourismus, Wesenberg

Unsereins ist ja stets bemüht, auch wenn keine Aussicht mehr besteht, das auch im Zeugnis bescheinigt zu bekommen. So habe ich am Freitag drei auswärtigen Radlern, die in Wustrow an der von der Holden und meiner Wenigkeit überaus geschätzten Kaminscheune gelandet waren, nicht nur Darguner Bier, sondern auch die Route über die B 122 nach Wesenberg empfohlen. Sicher ist sicher, dachte ich mir, und mein Bauchgefühl hat mich nicht getrogen. Die Alternative am Peetschsee entlang hätte die Kleinseenplatte unter Umständen drei Radtouristen gekostet.
Bevor ich es vergesse: Die Kaminscheune von Eugen Paxi ist auch im seit vergangenem Jahr begonnenen Imbissbetrieb der gehobenen Klasse unbedingt einen Abstecher wert. Unser anderthalbjähriges Enkelchen schließt sich an, das die Pommes mit mir geteilt hat.
Aber zurück zum Radfahren. Eben erreicht mich eine Mail meines Blogfreundes Axel Hirsch, Vorsitzender des Wesenberger Burgvereins. Der hat gestern wieder mal eine seiner Lieblingsradrunden gedreht. “Erschrocken war ich, dass hinter unserem Findlingsgarten der Fahrradweg Richtung Peetschsee untergepflügt war. Ich musste also auf die Bundesstraße 122 ausweichen”, so mein Wesenberger Mitbürger. Als wenn ich es geahnt hätte!
Mein Partner weiter: “Im weiteren Verlauf versperrten umgestürzte Bäume den Weg, der an einigen Stellen auch immer dichter zuwächst. Es ist mir unverständlich, warum vorhandene, auch in diversen Karten eingezeichnete Radwege nicht mehr gepflegt werden. Zumal dieser Weg früher eine Teilstrecke des Radfernweges Berlin – Kopenhagen und auch Teil der Eiszeitroute war. Mit unserem Bürgermeister sprach ich darüber; er sagte mir, dass dafür der Landkreis zuständig ist.”
Sinn für neue Radwege erschließt sich nicht immer
Statt dessen würden Gelder für neue Radwege ausgegeben, deren Sinn sich nicht immer erschließe, betont Axel Hirsch. Zum Beispiel ein straßenbegleitender Weg parallel zur B 96 von der Kreuzung Forsthof Neustrelitz (Knoten B198/B96) Richtung Fürstenberg, der irgendwo im Nirgendwo aufhört. Wenn der wenigstens bis Düsterförde weitergehen würde, hätte man eine schöne Verbindung zum südlichen Teil unseres Landkreises.
“Ich brauche keine langweiligen Fahrradwege (z.B. von Wesenberg nach Mirow), auf denen Rainer Calmund dreimal nebeneinander passt; mir reicht so ein schmaler Streifen. Aber damit passe ich wohl als Ewiggestriger nicht mehr in diese Zeit”, schließt Axel Hirsch. Das Thema sei zwar nicht tagesaktuell, aber vielleicht lasse es sich einmal kritisch beleuchten. Was hiermit geschehen ist.

Dieses Thema scheint ein ewiges zu sein… Rad- und Wanderwege außerhalb des Nationalparks sind überwiegend in schlechtem Zustand und/oder nicht oder unzureichend markiert. Wanderparkplätze und Rundwanderwege gibt es hier leider noch zu wenige.
Die Bundesstraßen begleitenden Radwege halte ich für herausgeworfenes Geld. Egal, ob wochentags oder LKW-frei sonntags, sind sie kein Vergnügen für Radfahrer, schon gar nicht für Urlaubsradler. Und der Verkehr wird ja nicht weniger! Erholung in sauberer Luft und Ruhe geht anders!
Co2 und Klima sind in aller Munde. Große Pläne und Veränderungen soll es in Zukunft geben! Wäre es nicht an der Zeit, auch mal über relativ kleine Veränderungen nachzudenken und recht bald in die Tat umzusetzen? Wie war das noch mit den vielen kleinen Schritten, die zum großen Ziel führen?
In der Gestaltung vielfältiger Naherholungsmöglichkeiten würde ich da z.B. eine Chance sehen Reiseverkehr einzudämmen. Dazu braucht es nicht unbedingt großartige Freizeitparks oder teure “Waldmöbel”, wie etwa in der Neustrelitzer Schlosskoppel. Etwas mehr Bescheidenheit und Einfachheit würden es auch tun. Einige einfache Rastplätze und ausgeschilderte und instandgehaltene Rad- und Wanderwege mehr wären in meinen Augen sinnvoller.