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Ich bin zwar kein Schulbus-Passagier, aber ein Schulbus-Hinterherfahrer. Eines der schwer überholbaren Teile habe ich auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit immer vor mir, Ferien ausgenommen, und ich will auch gar nicht klagen, so lange mir die ausladenden Gefährte nicht in der berüchtigten Kioskkurve meiner Heimatstadt Wesenberg entgegenkommen. Da herrscht dann Alarmstufe Rot. Jedenfalls macht man so seine Beobachtungen als Busverfolger.

Wie heute Morgen, als ein Schüler beinahe an der unbeleuchteten Haltestelle Zirtow in Richtung Neustrelitz stehen geblieben wäre. Der Knabe war kleidungsmäßig so gut getarnt, dass der Busfahrer schon ein Nachtsichtgerät oder eine Infrarotkamera benötigt hätte, um den einsamen Fahrgast in der Dunkelheit zu orten. Irgendwie muss ihm der junge Mann aber nach Passieren des Haltestellenbereiches doch noch in den Rückspiegel geraten sein. Dreißig Meter Sprint entlang der B 198, und der Fahrschüler durfte nach der nicht ungefährlichen Sporteinheit zwischen Leitplanke und Gefährt zusteigen. Unsereins hört ja, wenn ein Bus kommt, aber wir tragen ja gemeinhin auch keine Kopfhörer auf den Lauschern, wenn wir auf einen warten. So können wir uns rechtzeitig bemerkbar machen, etwa durch Handzeichen oder wenigstens Heranrücken an die Bustasche.

Vermutlich würden wir Berufsverkehrsgestählten den Bus auch sehen. Aber das ist bei Heranwachsenden früh um sieben so eine Sache. Als Schulbus-Hinterherfahrer habe ich übrigens noch andere Möglichkeiten des Signalsetzens erlebt, die ich als Vorschlag zur Güte gern weitergebe. Reflektoren an Kleidung und Tasche wirken Wunder, nicht nur bei Grundschülern. Und auch Taschenlampen habe ich an Schulbushaltestellen schon gesehen. Hat übrigens so ziemlich jedes Handy. Und damit so ziemlich jeder Schüler. Geht auch nicht vom Datenvolumen ab…