Ein 43-jähriger Motorradfahrer ist am heutigen Sonnabend gegen 16.45 Uhr bei einem Verkehrsunfall auf der L 34 zwischen der Abfahrt B 96 und der Einfahrt zum Wohngebiet Blumenholz schwer verletzt worden. Der ebenfalls 43-jährige Fahrer eines Mazda fuhr aus Richtung B96 in Richtung Hohenzieritz/ Blumenholz, der Kradfahrer mit seiner Harley Davidson dahinter.
Auf Höhe der Einfahrt zum Wohngebiet Blumenholz bremste der Pkw-Fahrer sein Fahrzeug ab, da ihm ein Wildschwein entgegengelaufen kam. Vermutlich bemerkte das der Kradfahrer zu spät und fuhr auf. Er wurde anschließend mittels Rettungshubschrauber zur weiteren medizinischen Behandlung ins Klinikum Neubrandenburg gebracht. Der Fahrer des Pkw sowie dessen Beifahrerin blieben unverletzt.
Die Ermittlungen zur genauen Unfallursache dauern noch an. An beiden Unfallfahrzeugen entstand insgesamt ein Sachschaden von ca. 15 000 Euro.
Mit Szenenapplaus und lang anhaltendem Schlussbeifall hat das Publikum am Freitagabend im ausverkauften Probenhaus des Landestheaters Neustrelitz die erste Premiere der Seniorentheatergruppe unter der Leitung von Michael Kleinert bedacht. In dem Schauspiel „Blütenträume“ des populären zeitgenössischen Autors Lutz Hübner kreist alles um einen Volkshochschulkurs für Singles über 50, die sich Tipps für die Suche nach einem Partner erhoffen. Das Stück ist sehr auf Sprache konzentriert, komische und ernste Passagen wechseln einander ab, auf ein Bühnenbild wird weitgehend verzichtet.
„Ein schöner Theaterabend“, berichtet mir meine Korrespondentin Martina aus Mirow, die mit weiteren Ensemblemitgliedern der Kellerbühne FreiGespielt die Vorstellung besucht hat. „Ich kann das Stück empfehlen, mir ist es stellenweise richtig unter die Haut gegangen.“ Am morgigen Sonntag besteht erneut Gelegenheit, „Blütenträume“ im Probenhaus zu erleben. Beginn ist um 16 Uhr und nicht, wie bei der Theater und Orchester GmbH falsch zu lesen ist, um 19.30 Uhr.
Ich habe an dieser Stelle dem Gasthof „Blaue Maus“ in Mirow bereits ein Loblied gesungen. Es ist an der Zeit, diesem noch eine Strophe anzufügen. Oder zwei. Wusste ich vor ein paar Monaten vor allem die von selbst erlegtem Wild und frischem Fisch geprägte Küche zu würdigen, so muss ich nunmehr noch ein paar anerkennende Sätze zur nagelneuen Innenausstattung aufschreiben.
Denn die hatte mir vom gefliesten Fußboden, Jagdtrophäen und Fischernetzen an den überladenen Wänden bis hin zum elektrischen Kitsch-Kamin nicht eben gefallen. Was ich auch in meinem Blog anklingen ließ. Nur wenige Tage darauf meldeten sich die Wirtsleute Yvonne und Lars Pohlmann via Facebook bei Strelitzius und kündigten einen Umbau der Gaststätte an. Was natürlich nicht meinen kritischen Anmerkungen geschuldet war. Das Paar, das in zweiter Generation den Gasthof führt, wollte sich ohnehin endlich auch in Sachen Interieur verwirklichen. Also nur ein zufälliges Zusammentreffen.
Dieser Tage habe ich nun das Ergebnis der Bemühungen inspiziert und, um es mal salopp auszudrücken, ich bin vor positiver Überraschung fast lang hingeschlagen. Mit Fug und Recht kann von einer neuen „Blauen Maus“ geschrieben werden. Die Pohlmanns haben mit erstaunlicher Stilsicherheit das Innere des Traditionshauses vom Fußboden bis zur Beleuchtung und von der Möblierung bis zur Dekoration komplett umgekrempelt und eine Wohlfühlatmosphäre geschaffen, die man in den gastronomischen Einrichtungen unserer Gegend erst einmal finden muss.
Weniger ist tatsächlich mehr
Der holzdominierte Mix aus rustikal und ein wenig modern ist absolut gelungen. Erneut zeigt sich darüber hinaus, dass weniger eben tatsächlich mehr ist. Den nicht minder einladenden lauschigen Hof konnten die Holde und ich nur beschauen, aber wetterbedingt noch nicht testen. Was unter Garantie demnächst nachgeholt wird.
Was mich fasziniert ist, dass beide Pohlmanns Seiteneinsteiger sind. Da müssen sich gelernte Gastronomen und Köche ganz schön strecken, um das in der „Blauen Maus“ gebotene Niveau zu erreichen. Und nun doch noch ein Wort zum Essen, es muss sein. Wir haben unser erstes Damwild-Carpaccio serviert bekommen und waren hellauf begeistert. „Vom Rind, das kennt man ja. Da haben wir uns gedacht, es müsste auch mit Wild funktionieren. Es ist uns wohl gelungen“, freute sich Yvonne Pohlmann über die geglückte Überraschung, die sie an Rucola, Sprossen, Pinienkernen und mit einem ebenfalls selbst kreierten Dressing aufgetischt hatte.
Womit die Gaumenfreuden noch nicht beendet waren. Ich hatte dann fein panierten Wildschweinrücken mit Rosmarinkartoffeln und leckerer Beilage. Auch der Pflück-Salat der Holden, der mit Hähnchenstücken serviert wurde, gereichte dem Koch Lars Pohlmann in Geschmack und Aussehen zur Ehre. Nicht zu fassen, dass der Mann mal Autos verkauft hat! „Wir sind, was unsere Speisen angeht, eher klassisch orientiert“ stuft Yvonne Pohlmann beim abrundenden Espresso ihr Angebot ein. Finde ich etwas tiefgestapelt.
Die Chefin hat übrigens im früheren Leben Edeka-Märkte eingerichtet und vielleicht von daher ein Händchen für Geschirr, Besteck, Gläser und alles, was den Gast auf dem Tisch noch erfreut. Den Untersetzer farblich haargenau passend zur selbstgezogenen Minze im Getränk, Chapeau! Das Auge isst bekanntlich mit, erste gastronomische Grundregel, und doch vielerorts missachtet.
Unterm Strich: Ich kann die „Blaue Maus“ jetzt ohne Einschränkungen empfehlen. Sie ist eine echte Bereicherung für unsere Region.