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In Wesenbergs Stadthafen ist nach Saisonende wieder Ruhe eingezogen.

In Wesenbergs Hafen ist nach Saisonende wieder Ruhe eingezogen.

Wesenbergs Rückkehr ans Wasser dürfte noch ein langer Weg sein, wenn er überhaupt jemals ans Ziel führt. Die Altstadt, deren Burg im 16. Jahrhundert von der Woblitz umspült wurde, liegt inzwischen weit im Hinterland. Vor allem in den letzten 40 bis 60 Jahren ist von der Havel so viel Biomasse herangeführt worden, dass der Verlandungsbereich an der Wasserkante jährlich um rund zwei Meter wächst, wie Experten herausgefunden haben. Vom Wasser aus sind nur noch die Spitzen von Kirchturm und Burg zu sehen, der „Rest“ der Woblitzstadt ist hinter Wildwuchs verschwunden..

Insofern hat die Idee, aus diesem angeschwemmten Bereich eine Insel zu machen, der von einem Woblitzarm umflossen wird, zwar jede Menge Charme. Hier wären auch brütende Wasservögel geschützt vor Marder & Co. Damit sind selbst hartgesottene Öko-Krieger zu ködern. Aber momentan ist ungeklärt, ob sich nicht auch die neue Wasserstraße direkt vor der Villa Pusteblume, wo unter anderem ein Anleger für die momentan räumlich weit abgeschlagene Fahrgastschifffahrt geplant ist, wieder zusetzt. Dann würde das ohnehin finanziell und gegen die Widerstände der Naturschützer nur schwer zu stemmende Projekt auch noch mit hohen Folgekosten verbunden sein. Ein hydrologisches Gutachten muss her. Kostet auch wieder.

Immerhin ist es gelungen, Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) bei seiner jüngsten Fördermittelübergabe in Wesenberg In Sachen Straßenbau auf dem Holzindustrie-Areal für die Wiederöffnung der Stadt zum Wasser zu erwärmen. Ob das Wert hat, die neue Legislaturperiode wird es zeigen.

Immerhin ein Anfang: Stadthafen soll ausgebaut werden

Also bäckt Wesenberg vergleichsweise kleine Brötchen und baut seinen Stadthafen aus, im offiziellen Sprachgebrauch auch Wasserwanderrastplatz. Der Förderantrag für das 2,1 Millionen teure Projekt ist auf dem Weg nach Schwerin. Geplant sind 30 Liegeplätze und ein Sanitärgebäude unmittelbar am Hafenbecken. In dem Becken  können kleinere Boote oder auch Flöße wie bisher anlegen.

Dem folgt seewärts ein fester Steg, flankiert beidseitig von schwimmenden sogenannten Fingerstegen. In die so entstehenden Boxen passen dann je zwei größere Boote hinein, wie sie auf den Gewässern der Seenplatte immer häufiger werden. Und ein Stück vom Verlandungsbereich müsste schon mal weichen. Immerhin ein Anfang!