Schlagwörter

Böse Mädels treffen auf alten Lehrer und auf hartnäckigen Verehrer: Martina Buchert, Marlies Kahl, Monika Meyer, Martina Wenk, Roland Tuma und Hannjörg Guhl (von links). Fotos: Willi Buchert
Die in Mirow beheimatete Kellerbühne FreiGespielt hat sich nach dreijähriger Bühnenabstinenz eindrucksvoll zurückgemeldet. Im bis auf den letzten Platz ausverkauften Familienzentrum am Peetscher Weg erntete die seit 13 Jahren bestehende Truppe am Sonnabend für ihre neueste Kriminalkomödie “Ist Amanda noch zu retten?” nach der Vorlage von Alexa Thiesmeyer minutenlangen Applaus und Bravorufe. Bereits am Donnerstag war bei der öffentlichen Generalprobe kein Stuhl im Zuschauerraum frei geblieben und das Ensemble in seiner Mischung aus “Urgesteinen” und immer wieder neuen Gesichtern gefeiert worden. Keine Frage: Die Leute aus der Kleinseenplatte und darüber hinaus wissen es zu schätzen, dass Mirow ein Theater hat.
Amandas Abrechnung: Trio Infernal hält bei Kaffee und Torte dagegen
In der Titelrolle der vor herrlichen Regieeinfällen nur so sprühenden Inszenierung ist überzeugend zwischen komisch und tragisch Martina Wenk zu erleben, die 30 Jahre nach Ende der Schulzeit bei Kaffee und Kuchen reinen Tisch mit ihren ehemaligen Peinigern machen will. Dem haben Neuzugang Martina Buchert, Monika Meyer und Marlies Kahl – die unterschiedlichen Charaktere wunderbar herausarbeitend – als Trio Infernal einiges entgegenzusetzen.

Geben ein göttliches Paar ab: André Gross als Tortenbäcker Toni und Holger Bednarz als Haushaltshilfe Karli.
Die Lacher geradezu gepachtet haben Holger Bednarz als schwule Haushaltshilfe, Hannjörg Guhl als immer wieder abgewiesener Verehrer, Roland Tuma als alter Lehrer und meine Wenigkeit als nicht ganz akzentfreier italienischer Tortenbäcker. Im dritten Akt, wenn den Zuschauern schon die Seiten weh tun vor Vergnügen, setzen Gerhard Möhl als Kommissar und der Frischling im Ensemble, Johannes Bednarz als Arzt, noch eins drauf. Die Aufzählung wäre unvollständig ohne die soufflierende Katrin Müller, immer eine Bank im Spielgefüge.
“Nun erst recht”, hatten sich die FreiGespielten nach dem zwangsweisen Verlassen des Mirower Ritterkellers geschworen. Das haben sie zur Freude der Theatergänger professionell umgesetzt und dabei manche Klippe umschifft. Allerdings hatte es seine Zeit gebraucht, ehe eine neue Adresse gefunden war, die mit viel Aufwand in eine Spielstätte verwandelt werden konnte (Strelitzius berichtete). Auch mussten sich die FreiGespielten personell neu aufstellen.
Die nächsten Termine mit Amanda und Co.
“Ist Amanda noch zu retten?”, die Antwort gibt es im Familienzentrum. Weitere Vorstellungen am 29. April um 19.30 Uhr, am 1. Mai um 15 Uhr, 27. Mai um 19.30 Uhr und 29. Mai um 15 Uhr. Nach einer urlaubsbedingten Unterbrechung soll im Juli weitergespielt werden, bevor die Bühne leider über den Sommer abgebaut werden muss. Über eine Neuaufnahme im Herbst wollen die FreiGespielten noch entscheiden.
Ticketverkauf im Lottoladen von Ilona Ritter in Mirow, Strelitzer Straße 6, Telefon 039833 20862.

Gerhard Möhl als Kommissar und Johannes Bednarz als Doktor mögen es so gar nicht, zum Tatort gerufen zu werden.