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Der Obelisk, wie er noch im März in der Bürgerhorst in der Erde lag. Fotos: Kulturlandschaft Mecklenburg-Strelitz
Der unglaubliche Diebstahl eines Kriegerdenkmals in der Neustrelitzer Bürgerhorst (Strelitzius berichtete) hat für einiges Aufsehen gesorgt. Noch in der vergangenen Nacht hat der Wesenberger Rajko Lippert mir Bilder von dem Obelisken geschickt, der im März in dem Waldstück von Spaziergängern entdeckt worden und offenbar nicht rechtzeitig gesichert worden ist.
Wie mir der Adelsexperte sagte, habe er seinerzeit empfohlen, die untere Denkmalbehörde und das Straßenbauamt einzuschalten. Statt dessen sei der Fund auf Facebook gepostet worden. “Das war geradezu eine Einladung für die Diebe”, so Lippert. Diese müssten gut ausgerüstet gewesen sein. Immerhin wiege der Obelisk mindestens eine Tonne.
Lippert hat unterdessen Recherchen angestellt, wohin das in dem Waldstück versteckte Denkmal ursprünglich gehört hat. “Ich bin aber nicht fündig geworden. Es könnte zu Mecklenburg-Strelitz gehören, muss aber nicht.” Im Gegensatz zu anderen deutschen Staaten sei Mecklenburg-Strelitz ja nicht so in den Krieg von 1870/71 gegen Frankreich eingebunden gewesen. Der Fund spreche eher für Mecklenburg-Schwerin oder Brandenburg.
Der Obelisk stand auf dem Kaufland Parkplatz an der Mauer zur Kasernenstraße. Ich habe noch einige Bilder vom Standort aus den 30er/40er Jahren. Ich habe den Obelisk schon im Herbst gefunden und mit Absicht NICHT weiter ausgegraben. Da ich Ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger bin, habe ich die Koordinaten meinem Grabungsleiter (J. Ulrich) gemeldet. Eine Bergung, die mir persönlich wichtig war, scheiterte wieder an Geld und Zeit. Da ich auf dem Bau arbeite und Zugang zur entsprechenden Technik habe, wollte ich mit dem Ok vom Stadtförster Peter die Bergung selbst in die Hand nehmen.
Ich wollte nur das feuchte Wetter (Winter) abwarten. Leider hatte so ein Depp das komplette Stück ausgegraben, den ich in der Bürgerhorst mal traf. Keine zwei Wochen später ist der Obelisk weg, nur noch Schleifspuren waren zu sehen, wo er die Böschung hochgezogen wurde. Der vermutlich Verbleib soll wohl in Godendorf/Papiermühle sein.
Mit freundlichen Grüßen, Rico😉