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Eigentlich habe ich ja volles Vertrauen zu meinem Kreditinstitut. Das geht so weit, dass ich schon nicht einmal mehr zucke, wenn ich die Hand in den Ausgabeschacht des Geldautomaten versenke und stählernen Zangen die Scheine entwinde. Auch wenn ich im Hinterkopf immer noch filmische Mafia-Folterer mit Gartenscheren habe.

Aber meine Gutgläubigkeit wird auch erschüttert. Wie gestern Abend, als ich die Wesenberger Filiale meiner Kontobewahrerin betrat und auf dem Boden einen Aufkleber entdeckte. „Zur vollen Förderung hier entlang“ wurde da verkündet und dies auch noch mit einem Pfeil untersetzt, auf dass ich mich ja nicht verlaufe. Nur führte der haarscharf zwischen Geldautomat und Kontoauszugsdrucker.

Ich bin ja lange nicht gefördert worden und auch immer bereit, mein Bestes zu geben. Nachdem ich die Wand abgeklopft und dahinter keinen Hohlraum geortet hatte, dämmerte mir, dass möglicherweise ein leichter Klebefehler vorliegt. Ich orientierte mich geringfügig nach links und nahm vor der Geldausgebe-Maschine Aufstellung. Nach zehn Minuten Wartens auf den Beginn der Förderung habe ich dann nach rechts vor den Drucker gewechselt. Auch hier die blanke Ignoranz. Dabei hätte ich nicht einmal auf eine volle Förderung bestanden, eine halbe wäre ja auch schon ganz schön gewesen.

Ich habe letztlich enttäuscht beschlossen, mich wenigstens selbst zu fördern, und
100 Euro von meinem Konto in meine Tasche befördert. So richtig förderlich war der ganze Ausflug jedenfalls nicht. Mein Beförderungsmittel hat mich dann nach Hause gebracht.