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Viele Bürger kamen am 9. Mai an den Informationsstand der gemeinnützigen Organisation VSR-Gewässerschutz auf den Marktplatz in Neubrandenburg, um ihr Brunnenwasser untersuchen zu lassen (Strelitzius berichtete). Es waren zahlreiche Brunnenbesitzer dabei, die wissen wollten, ob sie im Notfall das Wasser auch zum Trinken nutzen können. Leider musste jeder dritte Brunnenbesitzer erfahren, dass der Nitratgrenzwert der Trinkwasserverordnung überschritten ist.

„Gerade für Familien mit Säuglingen und Kleinkindern ist es wichtig, dass das Wasser keine höhere Nitratbelastung als 50 mg/l aufweist“, so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz. “Wenn Babynahrung aus Wasser mit hohen Nitratkonzentrationen zubereitet wird, kann es bei Säuglingen zur Blausucht kommen. Dies ist eine Unterversorgung des Blutes mit Sauerstoff und kann für Kleinkinder lebensbedrohlich sein. Wir stellten bei den Auswertungen fest, dass in den Kreisen, in denen viel Weizen angebaut wird, auch eine höhere Nitratbelastung vorliegt.“

Im Kreis Mecklenburgische-Seenplatte wird auf 32 % der Ackerfläche Weizen angebaut. Durch eine zusätzliche späte Düngung des Weizens wird ein besonders hoher Eiweißgehalt des Getreides erreicht – heutzutage immer noch ein Qualitätsmerkmal für besonders gute Backeigenschaften. Der Dünger wird häufig nicht mehr vollständig von den Pflanzen aufgenommen, und die überschüssigen Nitrate werden dann ins Grundwasser ausgewaschen.