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Es ist derzeit einigermaßen schwierig, ein Essen nach der Jahreszeit auszurichten. Hochsommerküche ist eher nicht angesagt, auch wenn die Zutaten sicherlich zu haben sind. Vor ein paar Tagen hat die Holde an der dauerverregneten polnischen Ostsee (Strelitzius berichtete) noch zu Ingwer-Heißgetränken gegriffen. Glühwein gab es auch. Beides ist hierzulande derzeit natürlich nicht zu haben. Da hat der deutsche Gastronom seinen Kalender.

Wir sind heute von Kakeldütt nach Babke und retour gewandert und haben zwischen Jacke ausziehen und „Gott sei Dank, dass ich eine Jacke mithabe“ permanent die Gefühle wechseln müssen. Immerhin, wir sind trocken geblieben, mehr kann man wohl aktuell nicht von Petrus erwarten. Am rappelvollen Wasserwanderrastplatz in Blankenförde hätten wir einen geöffneten Imbiss-Container erwartet. Bis auf ein „Herzlich willkommen“ an der Scheibe war man begründungslos geschlossen. Öffnungszeiten Fehlanzeige. Geht’s noch?

Insofern ist auch unser heutiges Mahl ein meteorologischer Grenzgänger. Ich habe einen Hackfleisch-Apfel-Sellerie-Gratin gemacht, und die Holde hat mit einem bunten Salat für die Garnitur gesorgt. Ein Pfund Rinderhack habe ich mit zwei Eiern, einem gehackten Bund Petersilie, 150 Gramm feingewürfeltem Gouda, Salz, Peffer, Cayenne-Pfeffer und Semmelbröseln als Bindemittel verknetet. Die Mischung dann in eine mit Olivenöl ausgepinselten Auflaufform einspachteln und schön glatt streichen.

Nummer 2: Drei geschälte und zerkleinerte säuerliche Äpfel sowie 500 Gramm Sellerie-Stücke in der Küchenmaschine hacken. Drei Esslöffel scharfen Tafel-Merrettich untermischen, alles mit dem Saft einer Zitrone beträufeln, Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer zur Abrundung und die Masse über das Hack in die Form streichen.

Dritter Teil: Drei Eier mit 200 Gramm gewürfeltem Gorgonzola, Salz und Pfeffer verquirlen und zum Abschluss über den Auslauf geben. Der wandert jetzt 35 Minuten bei 200 Grad oben und unten in die Röhre, bis er eine gesunde golden-bräunliche Farbe angenommen hat.

Mit dem Salat servieren, guten Appetit, und der Sommer kommt bestimmt noch. Wenn nicht in diesem Jahr, dann im nächsten.