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Cetinje, Mecklenburg-Strelitz, Montenegro, Reisen, Tourismus

Bilder aus dem Vortrag, den Dr. Neda Donat vor einem Jahr im Kulturquarter Mecklenburg-Strelitz gehalten hat.
Auf den Spuren von Jutta, der Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz und kurzzeitigen Königin von Montenegro (Strelitzius berichtete), sind wir in Cetinje doch noch fündig geworden. Die alte Hauptstadt des Landes zu Füßen des Lovcen-Massives erreicht man von der Küste aus auf einer guten Straße über unzählige Serpentinen bis hinauf auf eine Höhe von 670 Metern.
Der Palast von König Nikola, in dem sich Jutta und ihr Ehemann, Kronprinz Danilo, häufig aufhielten, ist unbedingt einen Besuch wert. Viele der Räume sind vom Mobiliar bis zur Bettwäsche und von der Tapete bis zum Hausrat komplett erhalten. Mit Wehmut denken wir an unser Mirower Schloss, dem die eine oder andere Ausstattung mehr gut getan hätte. Vom Neustrelitzer Schloss, das wir gar nicht mehr haben, ganz zu schweigen.
Beeindruckende Führung durch Historikerin erhalten
Hier in Cetinje stoßen wir auf zahlreiche Zeugnisse aus den 22 Jahren unserer Landestochter in Montenegro als Kronprinzessin Militza, darunter Kleidung, Schmuck und Fotografien. Meine montenegrinische Blogfreundin Dr. Neda Donat hat uns wieder begleitet und auch eine exklusive Führung durch eine Historikerin möglich gemacht, die im Schloss zur Geschichte der königlichen Familie forscht. Wir sind beeindruckt.
Ein paar Straßen weiter stehen wir vor dem Palais, das Kronprinz und Kronprinzessin bewohnten und noch prächtiger anmutet, als Nikolas Schloss. Leider können wir das Gelände nicht betreten, es ist heute Amtssitz des montenegrinischen Präsidenten und wird entsprechend bewacht. Dafür führt uns Neda Donat über breite Straßen und Alleen sowie durch Parkanlagen zu den Gebäuden der ehemaligen ausländischen Gesandschaften, die sich in der Hauptstadt befanden und zu denen Jutta intensive Kontakte pflegte. Während in mehreren der schönen Bauten Archive, Bibliotheken und Fakultäten der Universität Podgorica, heute Hauptstadt von Montenegro, untergekommen sind, dient das eher unspektakuläre Haus der deutschen diplomatischen Vertretung inzwischen Wohnzwecken.
Gipfeltour entkräftet abgebrochen
Gern hätten wir auch noch dem Dichterfürsten Petar II. Petrović Njegoš (1813 bis 1851) unsere Aufwartung gemacht, dem auf dem Gipfel Jezerski Vrh in 1657 Metern Höhe ein Mausoleum errichtet worden ist. Aber der Kellner in Cetinje hatte es wohl mit seiner Auskunft, wir wären in 20 Minuten am Ziel, nicht so genau genommen. Als wir uns 45 Minuten lang mit unserem Urlaubsmobil Kurve um Kurve bis auf eine Höhe von etwa 1000 Metern geschraubt haben und das Mausoleum auf nacktem Felsen immer noch weit über uns liegt, geben die Holde und ich entnervt und auch einigermaßen entkräftet auf.
Beim nächsten Urlaub in Montenegro wird es einen neuen Anlauf geben. Nach weiteren 200 Metern, diesmal abwärts, stoppen wir auch den Versuch, auf anderem Weg wieder zum Meer zu kommen. Die Straße den Lovcen hinab nach Kotor kann man nur als abenteuerlich bezeichnen. Entsprechend aufwärts nicht minder.
Wir behalten unseren Aufenthalt in Cetinje in guter Erinnerung und wünschen Dr. Neda Donat natürlich, dass sie mit ihrem Buch über die vergessene Königin Jutta von Mecklenburg-Strelitz gut vorankommt. Sie will es bekanntlich mit der Neustrelitzer Autorin Sandra Lembke schreiben. Sobald es da Neuigkeiten gibt, werden sie mit Sicherheit hier im Blog zu erfahren sein.