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Der Uhu ist in die Region zurückgekehrt. Foto: Flickr user indygnome

Das ist schon eine kleine Sensation: Europas größte Eule brütet im Müritz-Nationalpark. Regelmäßig zählen Nationalpark-Ranger und Naturschutzexperten die Zahl der großen Greifvögel in dem Schutzgebiet. Im Winter 2016 wurde ein Uhu-Paar bei der Balz beobachtet. Im April folgte die Bestätigung, dass die Eulen brüten. Seit 1870 galt der Uhu in ganz Deutschland als ausgerottet. Er war als Konkurrent bei Niederwild gnadenlos bejagt worden. Für ganz Deutschland wird zurzeit von etwa 2500 Brutpaaren ausgegangen. Ansiedlungsversuche im Gebiet des Müritz-Nationalparks blieben bis dato erfolglos.

“Diese Beobachtung und die guten Bestandszahlen bei Fischadler, Seeadler und Wanderfalken zeigen einmal mehr, dass der Müritz-Nationalpark ideale Bedingungen für den Erhalt dieser geschützten Tiere bietet”, erklärt Dr. Sven Rannow, Dezernent für Grundlagen und Planung beim Nationalparkamt Müritz.

Positives Bild bei Greifvögeln

Der aktuelle Brutbericht 2017 für den Müritz-Nationalpark zeichnet für die Greifvögel ein positives Bild. Insgesamt 11 Seeadlerpaare zogen 14 Jungtiere heran. Die Zahl der Jungtiere hat sich im Vergleich zu 2016 nicht geändert. Bei den Fischadlern stieg der Wert leicht an. 15 Fischadlerpaare stopften die hungrigen Mäuler von insgesamt 28 Küken. Im Jahr 2016 waren es 23 junge Fischadler.

Bei den Wanderfalken sank die Zahl der brütenden Paare und auch der Jungtiere im Vergleich zum Vorjahr. Nur zwei Paare mit fünf Jungtieren wurden in diesem Jahr gezählt. 2016 verließen noch zehn Jungtiere das Nest. “Einige Horste wurden nicht besetzt oder die Bruten abgebrochen. Die Gründe hierfür sind vielfältig”, erläutert Dr. Rannow. “Nicht zuletzt unterliegen die Bestände von Tieren auch immer natürlichen Schwankungen.”

Bei Müritzhof zogen Fischadler drei Junge groß. Das Bild entstand während der Beringung durch fachkundige Helfer. Foto: Andreas Baß