Ganz auf Nummer Sicher ist Energieversorger e.dis in Klein Quassow gegangen. Dort soll nämlich wegen Betriebsarbeiten am 30. April für mehrere Stunden der Strom abgeschaltet werden. Klein Quassow hat geschätzte 15 ständige Einwohner, für die das Unternehmen zehn öffentliche Aushänge links und rechts der Straße gemacht hat.
Ob die e.dis auch noch die Briefkästen bedient hat, ist Strelitzius nicht bekannt. Dafür haben wir noch dazugelernt, wie Lebensmittel während der Stromabschaltung „kaum Auswirkungen“ davontragen. Man braucht nur den Kühlschrank nicht zu öffnen. Das ist ja einfach, und das „kaum“ lassen wir mal so stehen. Der Tanz in den Mai wird schon nicht gefährdet sein.
Was soll man nun glauben? Im Winter noch hat der Neustrelitzer Stadtgärtner Andreas Köhncke das Siechen der Marktbäume in der Residenzstadt ausschließlich Vandalen zugeschrieben. In dieser Woche nun hat ein Granziner Gärtner den Vorwurf erneuert, den er schon vor mehr als zehn Jahren erhoben hatte: Die hier gepflanzen Eschen sind dem Tod geweiht, weil sie einfach nicht den Boden finden, den sie benötigen, befindet Eckhard Geier zum wiederholten Mal. Das vernichtende Urteil des Experten: unheilbar krank. Und es kommt noch schärfer. Bei der Pflanzung bereits seien gravierende Fehler begangen worden, indem die Stämme nicht geschützt wurden.
Was da seitens der Stadt kommt, ist mehr als kümmerlich. Man beobachte die Entwicklung und wolle gegensteuern. Nicht unbedingt beruhigend! Irgendwo im Raum schwebt eine gigantische Fehlinvestition, die die Rathausoberen natürlich nicht ohne weiteres zugeben werden.
Und das auf einem Platz, der als Mittelpunkt einer barocken Sternstruktur nur noch einmal in Europa wiederzufinden ist: an keinem geringeren Ort als Paris. Aber es geht auch eine Nummer kleiner, denn der Neustrelitzer Markt ist nicht nur Herz der Residenzstadt, sondern auch eine Adresse, mit der sich alle Mecklenburg-Strelitzer identifizieren, auch die aus dem Umland. Das Versagen kommunaler Verkehrspolitik bleibe an dieser Stelle mal außen vor.
Keine Kritik an den Architekten, sie haben bei der Neugestaltung der Stadtmitte vermutlich alles richtig gemacht beziehungsweise waren nur schlecht beraten. Um Himmels Willen keinen Rückfall in mittelalte Zeiten und die so wunderbaren Sichtachsen wieder zustellen! Aber irgendwer, der sich da als Fachkraft ausgegeben hat, war ein Stümper.
Wenn unsere TSG Neustrelitz als Sechstplatzierter am morgigen Sonntag um
13.30 Uhr in einem erneuten Heimspiel gegen die auf Platz 12 stehenden Regionalliga-Kicker aus dem vogtländischen Auerbach antritt, wird Daniel Strähle das Tor der Residenzstädter hüten. Nachdem sein Einstand mit dem selbst verursachten Elfmeter nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Daniel Bittner alles andere als glücklich verlaufen ist und letztlich den Magdeburgern den Sieg brachte, erwarten wir morgen eine tadelsfreie Partie.
Immerhin hat sich Strähle unter der Woche weit aus dem Fenster gehängt, seine Qualitäten gepriesen und erklärt, Teil eines Luxusproblems der Neustrelitzer auf der Keeper-Position zu sein. Schaun mer mal, um mit Kaiser Franz zu sprechen.
Ansonsten bleibt zu hoffen, dass unsere Offensive die Ladehemmung vom Match gegen die Elbestädter überwunden hat und wieder trifft wie in den Spielen zuvor. Dann kann uns nicht bange sein um die drei Punkte. Mit denen unsere Meister-Mannschaft bis auf Tabellenplatz 4 vorstoßen kann, unterliegen Hertha II in Zwickau und der Berliner AK daheim gegen Jena.
Und, liebe Verteidiger der TSG, noch mal zum Verfestigen: Die bevorzugte Spielrichtung ist nach vorn und nicht quer vor dem eigenen Strafraum. Schöne Grüße diesbezüglich auch von Präsident Hauke Runge, der gern mal etwas ruhiger auf der Tribüne treten würde.