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Ich war vielleicht sein letzter Verteidiger. Aber nun ist Schluss mit lustig. Und zugleich Abbitte zu leisten. Bei meiner Holden. Die hat sich schon immer geweigert, das Parkdeck hinter der Strelitzer Straße 2-4 in Neustrelitz zu befahren. Ihre Einschätzung, die Anlage sei ihr um einiges zu gefährlich, habe ich bislang unter weibliches Unvermögen am Steuer abgebucht.
Auch die Tatsache, dass einer meiner Chefs mal seinen BMW an der doch etwas engen Ausfahrt aus der oberen Ebene zerschrotet hat und Neustrelitz damit in bester Erinnerung behielt, brachte mich nicht ins Wanken. Zumal der Mann wirklich extrem viel zu tun und möglicherweise in der Situation seinen Kopf woanders hatte.
Seit heute jedoch reihe ich mich unter die Gegner des Bauwerks ein. Mit aller Rafinesse eines erfahrenen Chauffeurs ist es mir gelungen, mein Gefährt zentimetergenau vor dem Parkscheinautomaten einzufädeln und das Ticket zu ziehen. Hier scheitern schon viele, weil Blindtasten und -greifen angesagt ist. Unsereins hat immerhin schon Parkhäuser in Stettin, Hamburg und Berlin gemeistert.
Dann jedoch gelingt es mir aus einer Unkonzentriertheit heraus nicht, im ersten Anlauf die steile Auffahrt zu meistern. Und das trotz Berganfahrhilfe. Motor abgewürgt, und ehe ich noch erneut den Startknopf gedrückt habe, geht die Schranke zu. Nicht ganz allerdings, denn meine Motorhaube war im Weg. Zum Glück beharrte das Absperrteil nicht auf seiner Absicht, sondern öffnete wieder, als es auf Gegenwehr stieß.
Eine erste Begutachtung hat zum Glück keine Lackschäden offenbart. Die Rache wäre mein gewesen. Künftig werde ich es aber wohl wie meine bessere Hälfte halten. Zumal man sich ja ohnehin zu wenig bewegt. Da können ein paar Schritte mehr nicht schaden. Trotzdem noch einen schönen Gruß an die Planer des Parkhauses. Ich hätte den Bau so nicht abgenommen.