Schlagwörter
Leute, Mecklenburgische Kleinseenplatte, Religion, Wesenberg
In letzter Zeit habe ich meine beliebte Blog-Rubrik “Fundstücke” etwas stiefmütterlich behandelt. Deshalb freut es mich besonders, heute eine echte Sensation verkünden zu können. Klammheimlich ist in unserer Region eine lamaistische Kultstätte errichtet worden. Und das nicht irgendwo im Verborgenen, sondern für jedermann sichtbar am Knoten Below der B 198 nahe Wesenberg. Owoo genannte Steinhaufen stammen ursprünglich aus der Mongolei und aus Tibet und wurden an Gebirgspässen als Reisegottheiten zusammengetragen. Strelitzius weiß, wovon er schreibt, schließlich habe ich mehrere Jahre als Korrespondent in der Mongolei gearbeitet.
Nach dem lamaistischen Glauben bringt es für den Reiseweg Glück, einen Owoo dreimal zu umrunden und dabei an seine Wünsche zu denken. Dabei legt man jedes Mal einen Stein oder eine andere Opfergabe oben auf den Haufen. Auch heute wird dies vor einer langen Autofahrt häufig noch gemacht. Schön, dass uns die Radwegbauer nun als Zugabe einen Owoo mitten in die Kleinseenplatte gesetzt haben. Ich habe ihn heute Morgen gleich mal umrundet. Kann ja nicht schaden.