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Auftakt, Fernwärme, Kampagne, Mecklenburg-Strelitz, Neustrelitz, Stadtwerke

Die Stadtwerke Neustrelitz haben heute im Leea und im Biomasseheizkraftwerk mit wichtigen Akteuren den Auftakt zu ihrer Fernwärmekampagne vollzogen. Bis 2045 soll die Residenzstadt treibhausneutral versorgt werden. Vier Büros arbeiten momentan an acht Studien, die im Frühjahr in einen Transformationsplan münden sollen. Mit dem heutigen Tag können die Bürger von Neustrelitz ihr Anschlussinteresse, zu 70 Prozent ist die Fernwärmeversorgung in der Stadt bereits unabhängig von fossilen Energieträgern, auf der Webseite der Stadtwerke bekunden und sich registrieren lassen. Das Fernwärmenetz soll in den nächsten Jahrzehnten sukzessive wachsen.
Dazu planen die Stadtwerke umfangreiche Investitionen im “hohen zweistelligen Millionenbereich”, wie Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Schmetzke betonte. Es bedürfle natürlich der Unterstützung durch den Bund und der richtigen, klugen politischen Entscheidungen, die wegführen von den fossilen Energieträgern. Mit ihrer Wärmeplanung ergriffen Kommune und Stadtwerke die Chance, die der Gesetzgeber anbiete. Auf eine entsprechende Frage sagte Schmetzke, dass die Kapazität des Biomasseheizkraftwerkes zur Erreichung der ehrgeizigen Ziele nicht ausreiche. Im März 2024 solle auch absehbar sein, welche weiteren Wärme- und Stromerzeugungsanlagen sowie Speicherkapazitäten nötig seien.
“Wie bei der Glasfaser, betreiben wir auch bei der Fernwärme Daseinsvorsorge”, so Schmetzke abschließend. Neustrelitz habe im Vergleich zu anderen Kommunen einen Vorsprung bei der Bioenergie, und der solle nicht aufgegeben, sondern vergrößert werden. Der Stadtwerke-Chef an die Adresse der Bürger: “Niemand muss in Panik verfallen oder sich momentan zu einer Entscheidung gezwungen fühlen. Alles bewegt sich im gesetzlichen Rahmen. Und wir stehen vor einem langen Prozess.”
Dem schloss sich auch Stadtwerke-Geschäftsführer Vincent Kokert an. Er ermunterte die Neustrelitzer ausdrücklich, sich dem Interessenbekundungsverfahren anzuschließen. Das könnte beispielsweise zur Präzisierung der Trassenverläufe beitragen. Kokert unterstrich, dass bei allen Entscheidungen immer der Geldbeutel des Bürgers zugrunde gelegt werde. Energie, die nicht bezahlbar sei, werde von den Stadtwerken auch nicht angeboten. Das betreffe auch die Ortsteile von Neustrelitz.
Bürgermeister Andreas Grund sprach von einem historischen Tag, der in die Stadtgeschichte eingehen werde. “Wir arbeiten an einem Wir-Gefühl und beziehen die Bürger mit ihren Anregungen in unsere Entscheidungen ein.” Neustrelitz als Zentrum einer Bioenergieregion und anerkannte Bioenergiekommune nehme eine Stadtentwicklung, die sich international sehen lasse. Die Weichen würden heute gestellt, um künftige Klimaschutzziele zu erreichen. “Dazu müssen wir den Menschen sehr viel Verunsicherung nehmen. Sie sollen sich auf die Zukunft freuen. Die Zukunft ist erneuerbar, und sie kommt aus kommunaler Hand.”

