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Durch die veränderte Corona-Ampel im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte besteht die Möglichkeit, am kommenden Sonnabend, 22. Januar, die Kinos wieder zu öffnen. Entsprechend werden das Fabrik.Kino 2 am Sandberg in Neustrelitz in memoriam der im November letzten Jahres verstorbenen Regisseurin Helga Reidemeister deren Film von 1988 “Aufrecht gehen – Rudi Dutschke – Spuren” um 20 Uhr zeigen, und das Fabrik.Kino 1 wird schon um 19.30 Uhr den geplanten Stummfilm mit Livemusik-Begleitung “Bett und Sofa – Liebe zu Dritt”, 1927 in der Regie von Abram Room in der UdSSR entstanden, zur Aufführung bringen.
Alexander Kraut, Berliner Pianist, wird den Film musikalisch begleiten. Bei dem Film handelt es sich um eine cineastische “Ausgrabung”, die selten aufgeführt wird. Der in der Charakterzeichnung der Hauptfiguren und im Blick auf den Moskauer Alltag der 1920er Jahre aufschlussreiche Film handelt von einer Dreiecksgeschichte, die auch gesellschaftliche Probleme wie die Wohnungsnot nicht ausspart. Er erzählt die Geschichte in der Mischung aus Ernsthaftigkeit und Ironie, nimmt aber eindeutig Stellung gegen Theorien von der “freien Liebe”, die damals in der UdSSR vertreten wurden, und gegen die Überheblichkeit der Männer. Room beweist in diesem Film einen scharfen Blick für die Details des täglichen Lebens und lässt ein unspektakuläres und überzeugendes Bild vom sowjetischen Alltag entstehen. “Wir freuen uns auf diesen Abend mit Alexander Kraut und hoffen, daß die erneut lange Unterbrechung des Kinobetriebs sowie die 2Plus-Corona-Auflagen niemanden davon abhält, sich auf dieses Kinoerlebnis einzulassen”, so Horst Conradt, Kinoleiter des Fabrik.Kino.
Eine rechtzeitige telefonische Reservierung ist notwendig, da die Abstandsregeln im Kino eingehalten werden müssen und deshalb nur wenige Plätze zur Verfügung stehen: Telefon 03981 – 20 31 45. Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß der noch im Programmheft stehende Film “Quo vadis, Aida” verschoben wird und stattdessen der schon für Anfang Januar vorgesehene Film “Schachnovelle” von Philipp Stölzl mit Oliver Masucci, Birgit Minichmayr und Albrecht Schuch in den Hauptrollen noch vom 23. bis zum 26. Januar, jeweils um 20.15 Uhr, läuft. Die Programmankündigung steht leider unter dem Vorbehalt, dass die Corona-Ampel nicht wieder auf Rot springt.