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Der ehemalige Neustrelitzer  und jetzige Schweriner Hartwig Richter (Strelitzius berichtete) hat sich in einem Schreiben an Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble enttäuscht darüber geäußert, dass es 1919 aus Anlass des 200. Geburtstages von Daniel Sanders keine Sonderbriefmarke geben wird. „Ich möchte Ihnen mein absolutes Unverständnis mitteilen“, so der Hobby-Sanders-Forscher, nachdem die 52 Briefmarkenthemen für das Jahr 2019 feststehen und sein Vorschlag im Namen einer „Gemeinschaftlichen Organisation Sanders 200“ keine Berücksichtigung gefunden hatte. Der Programmbeirat beim Bundesministerium der Finanzen wählt aus einer Vielzahl markenwürdiger Vorschläge aus, die Bürger und Institutionen einsenden.

Das Jahr 2019 biete Gelegenheit, Daniel Sanders (1819 – 1897), der neben seinen sprachpädagogischen und übersetzerischen Tätigkeiten den Großteil seiner Arbeiten auf dem Gebiet der Lexikographie erbrachte und damit die deutschsprachige Wörterbuchlandschaft im 19. Jahrhundert entscheidend mitgeprägt hat, anlässlich seines 200. Geburtstages zu würdigen. Dem Strelitzer Sanders sei es ein wichtiges Anliegen gewesen, junge Leute zu befähigen, den Anforderungen der modernen Welt in Beruf und Öffentlichkeit gerecht zu werden; sie sollten in der Schule etwas für das Leben Brauchbares lernen. „Wie damals spielen in der heutigen Wissens- und Informationsgesellschaft sprachliches Können und die Fähigkeit zu klarem, unmissverständlichem Ausdruck eine herausragende Rolle, argumentiert Richter.

Das Sandersjahr 2019 biete Gelegenheit, den nach wie vor wenig bekannten Lehrer, Dichter, Demokraten, Lexikografen, Sprachforscher und Übersetzer in seiner Gesamtheit neu zu entdecken. „Das wäre aus meiner Sicht eine würdiger Anlass für eine Sonderbriefmarke“, betont der Absender des Briefes. So würde die Kraft der deutschen Sprache als wesentliches Bindeglied der Gesellschaft gewürdigt, ein Fakt, der in heutiger Zeit mehr denn je von Bedeutung sei.

Hartwig Richter bittet den Bundestagspräsidenten, eine nachträgliche Aufnahme in das Jahresprogramm 2019 als große Ausnahme in Prüfung zu bringen. Da es zum 100. Todestag bereits keine Sondermarke gab, wäre dies wohl die auf Jahrzehnte letzte Gelegenheit, diesen bekanntesten Sohn der Stadt Neustrelitz mit einer Sondermarke zu ehren.