Der Winter naht, und in meiner Küche steigen die Eintöpfe wieder im Kurs. An diesem Wochenende habe ich eine italienische Gemüsesuppe, die berühmte Minestrone, auf den Speisezettel gesetzt. Für alle Kochanfänger: Gelingt leicht und schmeckt super.
Zwei Schalotten, vier Knobizehen, zwei Karotten und eine Stange Lauch in mundgerechte Stücke schneiden. Dazu kommen 300 Gramm Blumenkohlröschen, ich habe Tiefkühl-Ware genommen. Jetzt einen halben Liter Instant-Gemüsebrühe in einem Topf zum Kochen bringen und das Gemüse zehn Minuten lang garen. Inzwischen je 200 Gramm weiße Bohnen aus der Büchse und 200 Gramm tiefgekühlte grüne Bohnen abwiegen und zur Suppe geben. Noch mal sechs Minuten zugedeckt bei mittlerer Hitze kochen. In der Zeit drei Tomaten in Stücke schneiden und entkernen. Ebenfalls ab in die Suppe und mit einer kleinen Dose geschälter Tomaten auffüllen.
Noch mal fünf Minuten kochen, mit Salz, Pfeffer und Muskat kräftig abschmecken sowie mit Parmesan auf dem Teller überstreuen. Wer es nicht rein vegetarisch mag, kann noch ein paar Rohschinkenwürfel in der Suppe mitkochen, der Geschmack zieht schön durch und man hat etwas zwischen den Zähnen. Dazu passen hervorragend ein paar Scheiben warmes Ciabatta. Buon Appetito, und Ihr gönnt euch garantiert einen Nachschlag.
Mist, habe ich wieder Minestrone mit Bouillabaisse verwechselt. Aber für eine schöne Bouillabaisse ist doch etwas wenig Fisch drin. 😉 Auch kulinarische Fremdwörter sind manchmal Glückssache. 😉
Ich habe heute in letzter Minute wahrscheinlich noch erkannt, was der Unterschied zwischen Minestra und Minestrone ist. Während Minestra gemeinhin für Suppe jeglicher Art im Italienischen steht, ist die Minestrone tatsächlich die von mir servierte Gemüsesuppe – zumindest in Oberitalien. Was die Bouillabaisse angeht, so hast du mich eben wieder an vergangenen Genüsse erinnert, die es gilt, demnächst zu revitalisieren.
Ohja, da kann ich ein Lied von singen. Ich bin ja auch ein wenig missionarisch unterwegs, wenn es um die korrekte Bezeichnung von kulinarischen Standards geht. Gerade neulich las ich in einem Kochblock einen Text über eine schnelle Bolognese, in dessem Intro extra auch noch betont wird, dass das eigentlich, keine Bolo ist, aber genannt wurde die Hackfleisch-Tomaten-Soße trotzdem so. Sie schmeckte vermutlich auch gar nicht mal so schlecht, aber wenn ein Gericht nicht das ist, was gemeinhin unter einem kulinarsichen Standard-Namen bekannt ist, sollte man es auch nicht so nennen. Hollandaise ohne Butter, Wiener Schnitzel ohne Kalb, Döner mit Schweinefleisch, Gyros ohne Schweinefleisch … Gerade auch in letzterem Fall habe ich noch einen nicht freigegebenen Kommentar in meinem Blog zu liegen, der in recht vulgären Geschreibsel Döner und Gyros gleichsetzt. Sicher haben sie Ähnlichkeiten, spätestens die Zubereitung am Drehspieß. Aber beim Schnitt und der Fleischauswahl liegen dann die Unterschiede. Aber egal. Das oben ist eine Minestrone. Punkt. 😉