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Der Wiederaufbau des Neustrelitzer Schlossturms findet immer mehr Befürworter. Foto: Dr. Katrin Bosch

Die Fraktion DIE LINKE will erreichen, dass sich die diesbezüglich in die Kritik geratene Neustrelitzer Stadtvertretung klar zu einer denkmalgerechten Behandlung der Überreste des Neustrelitzer Schlosses positioniert und sich für eine Nutzung sowie einen Wiederaufbau des Schlossturms einsetzt. Damit schließen sich die Linken Forderungen der Neustrelitzer Öffentlichkeit an, darunter des Residenzschlossvereins und des Vereins Kulturgut Mecklenburg-Strelitz (Strelitzius berichtete).

“Das Areal des Neustrelitzer Schlosses ist für die Geschichte der Residenzstadt Neustrelitz von besonderer Bedeutung. Von hier aus wurde am 20. Mai 1733 die Stadt Neustrelitz gegründet”, wird in einer Vorlage für die nächste Stadtvertretersitzung am 19. Oktober betont. “Es ist zudem der Entstehungsort der ersten demokratisch-parlamentarischen Verfassung auf deutschem Boden, die vom 29. Januar 1919 bis zum 13. Oktober1933 gültig war.”

Mitglieder des Residenzschlossvereins haben mit einem Banner auf dem Schlossberg auf die Bedeutung des Ortes aufmerksam gemacht.

“Nach einem schrittweisen Funktions- und Bedeutungsverlust der Stadt in den letzten Jahrzehnten” sehen die Linken in der denkmalgerechten Behandlung des Areals sowie  in der Erarbeitung und späteren Umsetzung eines Nutzungskonzeptes eine “entscheidende Chance, den einmaligen Charakter der Residenzstadt – insbesondere ihrer barocken Stadtanlage – weiter zu betonen”.

In einem ersten Schritt sei die denkmalgerechte Behandlung der verbliebenen Teile vom Keller und vom Fußboden des Erdgeschosses des Schlosses vorzunehmen. Ein Zuschütten des Kellers müsse verhindert werden. Eine sachgerechte Beräumung und Bestandsaufnahme des Kellers habe zu erfolgen. Auch aus Gründen touristischer Attraktivität, sollte der Keller durch archäologische Sichtfenster erlebbar gemacht werden. Die vorhandenen Bodenfliesen des Erdgeschosses seien sachgerecht zu schützen.

Parallel dazu solle ein „Pfad der Demokratie“ auf dem Areal eingerichtet werden, der in besonderer Weise der Entstehung der ersten demokratisch-parlamentarischen Verfassung gewidmet ist und durch den politische und  historische Bildung zeitgemäß und anschaulich vermittelt wird. Er solle die Vorstufe für Ausstellungen im zu errichtenden Schlossturm sein.

Ausstellungen auf mehreren Ebenen

Dieser vormalige Turm des Residenzschlosses sollte zunächst aus privaten und öffentlichen Mitteln originalgetreu wiedererrichtet werden. Unter dem Motto „Leuchtturm für Demokratie“ könnten auf mehreren Ebenen thematische Ausstellungen zum Thema Landesverfassung, des Einflusses von Wanderungsbewegungen auf die kulturhistorische Entwicklung von Mecklenburg-Strelitz sowie zur Historie und Zukunft des Neustrelitzer Schlosses präsentiert werden.

Gemeinsam mit den zuständigen Ausschüssen und relevanten gesellschaftlichen Akteuren soll nach Vorstellung der Linken bis zum 30. November eine Entscheidungsvorlage für die Stadtvertretung vorbereitet werden.