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Europa, Mecklenburgische Seenplatte, Neubrandenburg, Polen, Stargard

OB Silvio Witt (links) und der polnische Stadtpräsident Slawomir Pajor bei der Unterzeichnung des Vertrages.
Eine ebenso gute wie passende Nachricht am Morgen des schockierenden Brexit hat mich erreicht. Die Stadt Neubrandenburg will das Treptower Tor mit EU-Mitteln umfassend sanieren. Sowohl die Außenhülle mit Ziergiebeln und Türmen wie auch die Innenräume sollen erneuert werden. Die Ausstellung des Regionalmuseums zur Ur- und Frühgeschichte in den Torräumen wird neu konzeptioniert und umgestaltet. Ersten Planungen zufolge sind dafür rund 1,2 Millionen Euro veranschlagt.
Dieses umfangreiche Vorhaben geht die Stadt gemeinsam mit dem polnischen Stargard an. Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt hat mit dem Stargarder Stadtpräsidenten Slawomir Pajor in der polnischen Stadt eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet, teilt die Stadtverwaltung mit. Die beiden Städte wollen ein gemeinsames Projekt mit dem Titel „Museumsmeile Neubrandenburg – Stargard“ auf den Weg bringen. Die Stargarder planen für ihre Stadt, Teile der mittelalterlichen Wehrmauer und mehrere historische Türme zu sanieren. Der markanteste unter ihnen ist der Rote Turm, der als Wahrzeichen Stargards gilt. Ziel der beiden Projektpartner ist es, dass die Europäische Union die grenzüberschreitende Zusammenarbeit über das Programm Interreg V A finanziell unterstützt. Wir konnten uns bei unserem Kurzurlaub auch in Swinemünde dieser Tage davon überzeugen, dass das Programm von deutschen und polnischen Partnern rege angenommen wird.
Bereits gute Erfahrungen gesammelt
Neubrandenburg und Stargard haben bereits gute Erfahrungen mit gemeinsamen Projekten. Unter der Überschrift „Zwei Orte mit Geschichte“ konnten das Franziskanerkloster in Neubrandenburg und die Bastei in Stargard parallel restauriert und zu Museumsräumen umgestaltet werden, auch dank einer Förderung der Europäischen Union über die Kommunalgemeinschaft Pomerania. Beide Häuser wurden 2013 eröffnet. Mit dem neuen Vorhaben wollen die Partner diese erfolgreiche deutsch-polnische Zusammenarbeit im Bereich Kultur und Bildung fortsetzen.
Das Treptower Tor ist mit 32 Metern das höchste der vier Stadttore in der mittelalterlichen Wallanlage und damit fast genauso hoch wie der Rote Turm in Stargard.
Über die Kommunalgemeinschaft Pomerania und das Förderprogramm Interreg V A fördert die EU die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Deutschen und Polen, indem gemeinsame Projekte finanziell unterstützt werden.