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Arko Mühlenberg beim Interview auf seinem Hof in Wanzka.

Arko Mühlenberg wird heute Nachmittag zum letzten Mal im Tunnel des Neustrelitzer Parkstadions stehen und als Sprecher eine Partie der Oberligisten der TSG Neustrelitz begleiten. Genauer geschrieben, wird er das eine Halbzeit lang tun. Nach dem Seitenwechsel übernimmt der lange gesuchte junge Nachfolger im Amt des Stadionsprechers, Jamy Lazar, Spieler in der 2. Herrenmannschaft, das Mikrofon.

Statistik ist Arko Mühlenberg nicht so wichtig, wie bei einem Gespräch mit Strelitzius zu erfahren war. „Mehr als zwanzig Jahre waren es auf jeden Fall, vielleicht auch 25, und das bei jedem Wetter“, blickt der Wanzkaer zurück. „Alles hat seine Zeit, und es war eine schöne Zeit, aber nun ist ein Generationswechsel auch auf dem Posten des Stadionsprechers nötig. Und der TSG Neustrelitz bleibe ich ja treu und lasse mich weiter hin und wieder bei den Spielen blicken.“ Wie viele Spiele er wohl begleitet hat? Ein paar hundert dürften es gewesen sein.

Der Musiker Arko Mühlenberg, zugleich Bürgermeister der Gemeinde Blankensee, wird im November 60. Als Jugendlicher hatte er sich eigentlich der Leichtathletik verschrieben, aber die ganz große Karriere sollte es nicht sein. 1980 kam er von der Sportschule in Neubrandenburg zurück und kickte zunächst eine Saison für die A-Junioren der TSG. Es folgten zwei Spielzeiten in der 1. Mannschaft, damals in der Bezirksliga unterwegs, als 18-jähriger Sprutz an der Seite von regional bekannten Fußballern wie Joachim Kittendorf und Joachim Birkholz oder „Heinzi“ Heller.

So um die Mitte der 90er Jahre ging es dann als Stadionsprecher zurück zur TSG. „Immerhin hatte ich durch meine Band eine Musikanlage, die habe ich am Anfang immer mitgeschleppt“, erinnert sich Arko Mühlenberg. „Es war eigentlich stets eine tolle Atmosphäre im Parkstadion, erst recht nach der Rekonstruktion und Sanierung.“ Höhepunkte waren natürlich die vier Finals im Landespokal und die Spiele in der 1. Runde des DFB-Pokals, zwei Mal gegen die Karlsruher und je einmal gegen 1860 München und gegen die Freiburger, sogar mit Verlängerung. Da gab es dann auch mal Gelegenheit zum Small Talk mit den Bundesligatrainern.

Ein musikalisches Denkmal hat sich Arko Mühlenberg mit der TSG-Hymne gesetzt. „TSG, du bist eine Macht, du schießt die schönsten Tore, wir halten zu dir Tag und Nacht…“ „Den Song haben wir damals live im Stadion vorgestellt, und das bei einem Unwetter. Wir dachten, wir stehen jeden Moment unter Strom und die Sicherungen fliegen raus. Aber alles gut gegangen.“ Eines von vielen Erlebnissen, an die sich Arko Mühlenberg gern erinnert. Ich freue mich, ihn zu meinen Freunden zählen zu dürfen, und wünsche ihm für die nächsten Jahre alles erdenklich Gute. Man sieht sich, und heute einen schönen letzten Tag in offizieller Mission im Parkstadion!

Arko Mühlenberg an seinem „Arbeitsplatz“ im Tunnel des Neustrelitzer Parkstadions.