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Eigentlich wollte ich mich ja heute nackt in die Wesenberger Bahnhofstraße stellen und der Dinge harren, die da auf mich zukommen. Allerdings hat mich ein Blick auf das Thermometer davon abgehalten. Aber aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben. Immerhin winken ein besonderes und tiefes Erlebnis sowie das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit.

Vielleicht stellt sich das versprochene Wohlgefühl noch nicht gleich in der Bahnhofstraße ein. Aber dort wird für das freitägliche Nacktwandern im Nationalpark geworben, mit allen Sinnen und im Einklang mit der Natur. Und heute ist Freitag! Leider sind weder Treffpunkt noch Uhrzeit oder ein Kontakt ausgewiesen. Ich nehme also mit dem mir eigenen Scharfsinn an, dass die Infotafel zugleich Haltestelle ist, der Nacktwanderer hier abgeholt und der Wohlfühlgruppe zugeführt wird.

Solltet Ihr, liebe Mitbürger, demnächst an einem Freitag einen Nackedei in der Bahnhofstraße sehen, dann bin ich es bloß. Bloß im wahrsten Sinn des Wortes. Wir können ja ein bisschen plauschen. Kein Grund, die Polizei zu rufen, ich will ja nur nacktwandern. Wenn einem so viel Gutes in Aussicht steht, kann man schon mal ein paar Stunden auf den Bus warten. Oder auch einen halben Tag. Und bereits in Wesenberg den Wind und die Wärme der Sonne auf der Haut spüren. Wenn sie denn scheint…