
Bei dem Wetter kann man sich kulinarisch nur die Kante geben. Ausnahmsweise hat die App der Holden mal Recht behalten, und wir sind bei einer Runde mit den Kindern und dem Enkelkind durch Neustrelitz noch nass geworden. Bis auf den Lütten, der hat im Kinderwagen durchgeschlafen. Immerhin, auf der Schlussetappe sind wir belohnungsmäßig durch die Jahrhundertbaustelle Glambecker Straße gekommen. Und was da bereits zu sehen ist, erfreut und und schafft ein gewisses Verständnis dafür, dass alles seine Zeit braucht.
Vom Ausflug zurück an die Pfanne und zur Restkohlverwertung. 750 Gramm vom Spitzen seiner Art sind am vergangenen Wochenende (Strelitzius berichtete) übrig geblieben und harren nun der Veredlung. Gegen Schiet vor der Fensterscheibe hilft nur Heat aus der Küche, Hitze reimt sich nicht so toll. Also machen wir den in feine, mundgerechte Streifen geschnittenen Kohl so richtig hot, also pfeffrig. Schließlich soll er von innen wärmen. Nichts für Zartbesaitete!
Meine bessere Hälfte hat da eine interessante Chili-Sauce extra scharf ins Haus gebracht. Ein, zwei getrocknete und gehackte Chili-Schoten einschließlich Kernen oder ein paar Spritzer Tabasco würden es auch tun. Dann habe ich noch drei Zehen Knobi und zwei Zwiebeln aus dem Keller feingehackt. Außerdem sind 400 Gramm Rinderhack und gutes Olivenöl von den griechischen Inseln am Start.
Im Öl Zwiebeln und Knobi andünsten. Das Fleisch landet in der Pfanne und wird unter permanentem Einsatz des Spatels krümelig angebraten, bis es hinreißend appettlich braun ist. Nun schlägt die Stunde der Spitzkohlstreifen. Die werden der leicht reduzierten Hitze ausgesetzt, bis sie in der Farbe von Grün auf Gelb bis Braun wechseln. Jetzt Schärfe nach Geschmack, bei uns eher ein paar Saucenspitzer mehr. Und Soja-Sauce habe ich dezent auch noch eingesetzt. Wer stattdessen Chili-Schoten verwendet, diese gleich mit dem Öl erhitzen.
Den Kohl auf den Tisch bringen und mit ein paar Scheibchen Ciabatta servieren. Dem Dauerregen beim Blick durchs Fenster die gute Seite abgewinnen, das könnte auch alles februarmäßig als Schnee herunterkommen. Guten Hunger!

