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Auch dieser Angriff der TSG bringt nichts: von links in Blau Djibril N’Diaye, Nils Röth und Maciej Liskiewicz, der später für den Ehrentreffer sorgt.

Die TSG Neustrelitz hat am Sonntagnachmittag auf dem Kunstrasen im Harbigstadion eine ordentliche Abreibung verpasst bekommen. Die Fußballoberliga-Partie gegen Hansa Rostock II endete mit 1:5 (0:2). Die Gäste hatten schon 5:0 geführt, bevor Maciej Liskiewicz per Freistoß in der 79. Minute wenigstens noch den Ehrentreffer markierte. Die Lücke unten links, die Liskiewicz fand, war keine zwei Bälle breit.

Für Kopfschütteln bei Zuschauern und TSG-Verantwortlichen sorgte die Trefferdichte der Kogge-Kicker. Nachdem die Neustrelitzer durch abseitsverdächtige Tore von Marco Königs aus der Ersten von Hansa und Henry Haufe in der 10. und in der 12. Minute frühzeitig in Rückstand geraten waren, sah es nach dem Seitenwechsel aus, als bekäme nun die TSG das Zepter in die Hand. Boris Hass hatte den Anschlusstreffer auf dem Fuß und schoss stattdessen den mit 1,79 Metern weiß Gott nicht hochgewachsenen Hansa-Keeper Philipp Puls aus Nahdistanz an.

Was fast im Gegenzug folgte, waren weitere Tore der Gäste in der 60. Minute durch Haufe, in der 63. wieder durch Königs und in der 65. Minute noch mal durch Haufe. Die TSG zur Schießbude degradiert. „Nie war es so einfach wie heute“, so der berechtigte Kommentar eines Hansa-Ersatzspielers während der Erwärmung. Wobei ich da den Schlussmann der Residenzstadtkicker, Pavel Petkov, mal ausnehme. Der konnte nun wirklich nicht für die Konfusion seiner Vorderleute.

Bereits in der ersten Halbzeit hatte die Elf von Tomasz Grzegorczyk dicke Chancen liegenlassen, beide durch Djibril N’Diaye. Der Torjäger der TSG hatte heute Fortuna nicht auf seiner Seite, kurz vor Abpfiff semmelte er auch noch einen Ball mit dem Kopf gegen den Pfosten. Sein anschließender Tritt gegen das Aluminium sei ihm verziehen, es war in der Tat frustrierend.

Boris Hass (Mitte) hatte nach dem Seitenwechsel den Anschlusstreffer auf dem Schuh. Ein Debakel folgte.

Auch wenn die Gastgeber zwischenzeitlich völlig von der Rolle waren, haben sie zu keinem Zeitpunkt der Partie aufgesteckt, das muss man ihnen zugute halten. Am Ende zogen sie sogar ein Powerplay auf, wenn auch ohne messbaren Erfolg. Einen beherzten Fernschuss von Nils Röth gibt es noch zu vermelden, den Puls im Hansa-Tor aber parieren konnte.

Wenigstens eine gute Nachricht aus dem Harbigstadion. Nach langer Verletzungspause ist nach dem Seitenwechsel wieder Nick Stövesand aufgelaufen und hat sofort für mehr Druck nach vorn gesorgt. Der Ex-Torgelower und Neustrelitz-Heimkehrer, von dem sich die TSG viel verspricht, ist schmerzfrei und steht überraschend wieder zur Verfügung.

Tomasz Grzegorczyk hatte die Pleite gegen die Hanseaten kurz nach dem Abpfiff noch nicht hundertprozentig verarbeitet. „Es ist immer wieder die mangelnde Effektivität vor dem Tor, die uns zu schaffen macht. Es kann ja niemand sagen, dass wir schlecht gespielt haben. Da waren wir eingangs der zweiten Halbzeit gerade dabei die Partie zu drehen, und handeln uns dann drei weitere Treffer ein. Auf jeden Fall wollen wir im letzten Heimspiel vor der Winterpause am kommenden Sonntag gegen den SC Staaken den Fans noch einmal drei Punkte bescheren.“

Das letzte Wort bekommt heute Robert Gerhardt, Ex-Cotrainer und jetzt Geschäftsstellenleiter der TSG Neustrelitz: „Es ist unerklärlich, wie eine Mannschaft derartig auseinanderfallen kann, nachdem sie eben noch eine Riesenchance hatte und dabei war, das Spiel zu drehen. Ja, und die erste Viertelstunde haben wir schlichtweg verschlafen.“

Zum Abschluss der ersten Halbserie in der NOFV-Oberliga Nord rangiert die TSG Neustrelitz weiter auf Platz 5 der Tabelle. Im vorgezogenen Spiel der Rückrunde geht es am kommenden Sonntag um 13.30 Uhr wohl wieder im Harbigstadion gegen den SC Staaken 1919. Der Tabellensiebente ist im Aufwind und hat gestern 4:1 auswärts in Ludwigsfelde gewonnen. Das Hinspiel haben die Residenzstädter auswärts aber mit 1:0 für sich entscheiden können.

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