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Meine Passion, mindetens einmal im Jahr in die Pilze zu gehen, war in diesem Herbst jähen Wendungen unterworfen. Erst kalendarisch die Suche abgehakt, dann von meiner Blogfreundin Maria-Sophie noch mal angefeuert, dann Misserfolg, dann von Nachbar Peter eines Besseren belehrt und schließlich mit vollem Korb heimgekehrt, weiß ich am Ende nur: Der Klimawandel lässt auch die Hutträger nicht kalt, oder besser warm. Einen Monat kann man bei Marone und Steinpilz wohl getrost draufpacken.

Mein ohnehin geplantes Linsen-Kürbis-Gericht hat mit einer Ladung Maronen noch eine herbstliche Aufwertung erfahren. Bevor es zum Herd geht, noch ein Wort zur Beluga-Linse. Die findet sich im gemeinen Supermarkt wahrscheinlich nicht, ich habe sie bei Edeka in den Einkaufswagen gepackt.  Die feinen, zart nussigen, schwarzen Linsen erinnern in ihrem Namen nicht ohne Grund an den Spitzen-Kaviar. Die Sterne-Küche schwört auf diese Linse, ich auch. Und für ein gutes Essen packt man schon mal einen Euro drauf.

Einen kleinen Hokkaido-Kürbis in mundgerechte Stücke schneiden, die Kerne und das lockere Innere entfernen. Zwei Stangen Lauch in Scheiben schneiden. Den Lauch in Olivenöl andünsten, 750 Milliliter Gemüsebrühe und 250 Gramm Linsen dazugeben und bei geschlossenem Topf 30 Minuten köcheln lassen. Nach zehn Minuten die Kürbisstücke hinzugeben. Unterdessen Pilze putzen, kleinschneiden und mit einer feingehackten Zwiebel in Rama-Pflanzencreme anbraten. Außerdem 250 Gramm Feta würfeln, in Mehl wälzen und beidseitig goldbraun anbraten.

Den Linsen-Kürbis-Topf mit Salz, Pfeffer und zwei Esslöffeln Aceto balsamico abschmecken. Pilze und Käse dazugeben. Ein Essen, bei dem man irgendwo zwischen Herbst und Winter Vegetarier endlich mal versteht. Geht auch ohne Pilze. Guten Appetit!