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Kriminalität, Mecklenburgische Kleinseenplatte, Mirow, Tourismus
Der Mirower Vermieter eines Roulottes, eines einem Zirkuswagen nachempfundenen Ferienquartiers (Strelitzius berichtete), Hannjörg Guhl hat mich über eine aktuelle Betrugsmasche informiert. Er bittet mich, diese öffentlich zu machen, um vielleicht andere Touristiker vor Verlust zu schützen. Die Polizei ist unterrichtet, wird aber nach eigener Auskunft erst tätig, wenn tatsächlich Schaden eingetreten ist. Mein Blogfreund ist zum Glück clever genug und hat den Braten gerochen.
Hannjörg Guhl hat nun schon zum zweiten Mal mit einem Interessenten aus England zu tun gehabt, der sich für die Höhe des Mietpreises des Ferienobjektes interessiert und dann auch einen Scheck schickt. Dieser ist „versehentlich“ erheblich zu hoch ausgestellt, wie der Betrüger, in diesem Fall ein Paul Russell, kurz darauf aufmerksam macht. Er bittet um Rücküberweisung des zu viel gezahlten Geldes. Dessen eigener Scheck, zunächst dem Einreicher gut geschrieben, platzt durch die Arbeitsweise der Banken und Sparkassen in der Regel erst einige Tage später und der Vermieter steht unter Umständen nicht nur mit leeren Händen da. Dann könnte er bereits den „Differenzbetrag“ an den Betrüger rücküberwiesen haben.
„Ich falle nicht auf diesen Trick herein“, hat Hannjörg Guhl bekräftigt, der das Mister Russell auch schriftlich gegeben hat . „Gleichzeitig hoffe ich, mit meiner Warnung anderen Anbietern in der Tourismus-Branche einen guten Dienst erwiesen zu haben. Gerade jetzt in der Nachsaison, wo die Freude über eine Vermietung besonders groß ist, werden solche Ganoven nicht zufällig aktiv.“
Juergen Haase sagte:
Solche Gästeanfragen fallen übrigens häufig durch nicht nachvollziehbare Gründe für die angeblich beabsichtigten Buchungen, ungewöhnliche Dauer des geplanten Aufenthalts und bestimmte wiederkehrende Formulierungen auf. So geht es beispielsweise um christliche Tagungen, Hochzeiten oder Auszeichnungen als Reiseanlässe. Auch wird (besonders außerhalb der Saison) nach ungewöhnlich langen Aufenthalten in mehreren Zimmern gefragt, wobei man angeblich bei der Anreise flexibel sei. Eine Standardformulierung ist z.B. die Frage nach den „tolal costs“, die der Gastgeber benennen möge.