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Auch in der zweiten Halbzeit war die Stadionuhr nicht unbedingt auf der Höhe der Zeit. Immerhin war zu erfahren, wer da spielt.

Ich, ganz Lästermaul, wollte es ja immer noch mal aufschreiben, habe mich aber gleich nach der Pokalblamage der TSG in Neubrandenburg beim FCN nicht getraut. Wer will schon als schlechter Verlierer dastehen! Heute nun habe ich eine Steilvorlage aus dem Neubrandenburger Rathaus bekommen, und da gibt es kein Halten mehr. Am kommenden Donnerstag ab 18 Uhr soll nämlich im Ratssaal der Viertorestadt über die Entwicklung der Sportstätten beraten werden, wobei gleich eingeschränkt wird: “Vor dem Hintergrund der Haushaltskonsolidierung spielen dabei die finanziellen Mittel der Stadt eine wesentliche Rolle.” Eingeladen sind Sportvereine der Stadt Neubrandenburg, Eigentümer der Sportstätten, Fraktionen der Stadtvertretung wie auch der Kreissportbund. Schließlich unterliege die Sportlandschaft der Stadt einem steten Wandel. Wie wahr!

Drei Tage vor dem Achtelfinalpokalspiel, so war kurz vor Anpfiff auf der Tribüne zu erfahren, hatten Strategen die Ballfangzäune auf dem Ligaplatz am Jahnstadion wegen Baufälligkeit demontieren lassen. Das muss ja extrem dringend gewesen sein! Es war schon lustig mit anzuschauen, wie in Folge dessen während der Partie die Bälle mit einem Kescher aus dem Gätenbach gefischt werden mussten.

Derartig abgelenkt, kam der Zuschauer gar nicht richtig dazu, dem Stadionsprecher Folge zu leisten. Der hatte nämlich die Uhr nur verspätet in Gang bekommen und ermunterte sein Publikum, einfach immer drei Minuten hinzuzuzählen. Die Tatsache, dass der FCN in der ersten und die TSG in der zweiten Halbzeit sowie in jeweils einer Hälfte der Verlängerung auf gleich mehrere Tore spielten, die da so an der Platzkante zum Bach hin einladend herumstanden, sei nur ganz nebenbei angemerkt. Wir haben je weder das richtige, noch die falschen Gehäuse getroffen. Und unsere Nachbarn auch nicht. Bis auf das Elfmeterschießen…