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Auch auf die Gefahr hin, dass ich den einen oder anderen Leser verliere, ich bin kein Angelfreund. Allerdings ist mein Interesse an Petri-Jüngern geweckt, seit ich den Mirower Oliver Jundel kenne. Mein 26-jähriger Fitnesstrainer, bekannter als Torsteher beim FSV Mirow/Rechlin, pflegt nämlich eine Form des Angelsports, die mir bis dato kein Begriff war: catch and release (C&R), also fangen und freilassen. Olli geht sogar so weit, dass er seinen Fang mit einer Spezialsalbe an der Einstichstelle medizinisch versorgt, bevor er ihn dem nassen Element zurückgibt.

Das muss sich bei den Flossentieren herumgesprochen haben. Der Spezialist für Karpfen, der auf handgefertigte Boilies aus Gotthun schwört und dessen Ausrüstung kaum noch in den Kleinwagen passt, hat unlängst auf einer zehntägigen Angeltour mit zwei gleich orientierten Kumpels nicht weniger als 25 respektable Karpfen angelandet und leben lassen. Seine größten Exemplare kamen auf 17, 18 und 20 Pfund.

Wo unsereins in Ehrfurcht erstarrt, bleibt Olli bescheiden. In den ersten Tagen des etwas anderen Fischzuges sei er schließlich völlig leer ausgegangen. Außerdem habe er im vergangenen Jahr einen 35-Pfünder herausgezogen und träume davon, die 40-Pfund-Grenze zu knacken.  Vielleicht hat der vom letzten Jahr sich noch etwas angefressen. In guter Erinnerung dürfte er den Angler ja haben. Oder auch nicht. Na dann, Petri Heil!

Der Vollständigkeit halber muss nämlich angefügt werden, dass C&R von Tierschützern als unnötiges Schmerz- und Stresszufügen kritisiert wird. Die Anhänger der weltweit verbreiteten Methode begründen “C&R” hingegen mit der Hege des Fischbestandes. Große Fische hätten die beste Laichqualität. Und Karpfen gelten als sehr robust.