
Rigatoni kommen bei uns nicht alle Tage auf den Tisch. Die Fattoria la Vialla aus der Toskana, deren Produkte ich bekanntlich gern in meiner Küche verarbeite, hat mir die Hartweizennudeln ins Haus geschickt. Wikipedia spricht von unterschiedlichen Durchmessern, meine Röhren bringen es stattlich auf über zwei Zentimeter. Nur Canelloni mit drei Zentimetern kommen noch dicker daher.
Bei Rigatoni kann man zu Tisch glatt eine oder auch zwei Spargelstangen hindurchfädeln, womit wir beim zweiten Hauptdarsteller wären. Keine Überraschung, auch diesmal ist das Edelgemüse von der grünen Fraktion. Das ist aber kein politisches Statement, in dem Fall käme mir die Stange aus leidvoller Gegenwart nicht auf den Tisch. Zurück zu den Rigatoni: Die sind längsgestreift, daher der Name.
Das mit den Garnelen war gar nicht so einfach. Sie zu beschaffen, hat eine zweite Kaufhalle gefordert, zum Glück haben wir in Wesenberg mehr als eine, aber auch nicht drei. Ich nenne jetzt mal keine Namen. Überfluss war offenbar gestern, es gibt Schlimmeres.
800 Gramm Spargel habe ich schräg in mundgerechte Stücke geschnitten und die Spitzen beiseite gelegt. Holz ist bei den Grünen, also beim Spargel, eher die Ausnahme, das im Falle des Falles wegwerfen. In Wasser mit etwas Salz und etwas Zucker das Gemüse aufkochen, vier Minuten garen, die Spitzen zwei, und in ein Sieb abgießen. Abschrecken, abtropfen lassen.
Die 300 Gramm Pasta 18 Minuten in Salzwasser al dente garen und ebenfalls abgießen. Während die Nudeln sich noch tummeln, vier Knobizehen in Scheibchen schneiden. Mit den 250 Gramm Garnelen ist das je nach Größe so eine Sache, gegebenenfalls halbieren. Dann habe ich noch zwei gestrocknete Chili-Schoten zerkleinert. Zartbesaitete lesen die Kerne aus, bei mir bleiben sie im Rennen. Ein paar Stängel Petersilie draußen aus dem Garten habe ich gehackt, da fanden sich auch noch zwei Stängel Schnittknoblauch, die den Lenz üppig begrüßten. Das Kraut habe ich in dünne Röllchen geschnitten.
Knobi und Chili in drei Esslöffeln gutem Olivenöl anbraten. Petersilie, Spargel, Garnelen sowie 150 Gramm halbierte Mini-Tomaten dazugeben und kurz mitbraten, bis sich die Shrimpse rosig färben. Salz in die Pfanne, die Rigatoni untermischen, mit dem Knobikraut und frisch geriebenem Parmesan überstreuen und sofort servieren. Buon appetito!
Anmerkung: Die Italiener, wie übrigens auch die Chinesen, haben es ja mit den Farben. Zum weißen Spargel hätten sie auf der Apenninen-Halbinsel passend die grüne Nudel. Und das mit dem Durchfädeln: Bringt einen mit einem Gabeldreh herrlich runter. Funktioniert auch mit den Garnelen, und Platz ist im Pasta-Tunnel dann immer noch für etwas Tomate. Wer füllt denn vorher!

