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Paul Sprung findet eine der wenigen Lücken im Moerser Block. Neben ihm Odin Gnilitza und Tom Orzelski (von links).

Unsere Volleyballer vom PSV Neustrelitz in der 2. Bundesliga Nord sind am Abend in der heimischen Strelitzhalle unter die Räder gekommen. Gegen den Tabellenführer der Liga, den Moerser SC, hieß es am Ende 0:3 (14:25, 18:25, 20:25). Rund 200 Zuschauer feuerten ihren PSV an, ohne das berühmte Zünglein an der Waage zu sein. „Das ist schon eine krasse Ansage“, kommentierte Hallensprecher Sven Gröhe nach dem ersten Durchgang. Und auch wenn die folgenden beiden Sätze glimpflicher abgingen, muss man insgesamt schon von einer kalten Dusche sprechen, die das Team von Coach Jonathan Kendrick Scott da abbekommen hat.

Ricardo Galandi wie gewohnt über die Mitte, Maximilan Auste lief außen langsam warm, bis zum 6:6 im 1. Satz sah noch alles nach einer offenen Partie aus. Aber die Fehler bei den Neustrelitzern häuften sich, und die Gäste nutzten das gnadenlos aus, zogen auf 16:8 davon und machten mit sehr gutem Blockspiel so gut wie alles dicht. Kaum noch Punkte für die Gastgeber, die zweifellos bereits zu diesem Zeitpunkt angeknockt waren.

Die beiden Besten heute: Ricardo Galandi (links) und Marvin Prolingheuer.

Im 2. Satz sind die Moerser schnell enteilt und machen vor allem über ihre Nummer 8 Marvin Prolingheuer, am Ende als bester Moerser geehrt, jede Menge Druck. Eine ganze Aufschlagserie von ihm bringt die Nordrhein-Westfalen 17:10 in Front, der Rest ist nur noch Schadensbegrenzung durch die Neustrelitzer.

Der 3. Durchgang lässt bis zum 7:7 Hoffnung zu, aber dann zieht der Tabellenprimus wieder auf und davon. Kapitän Galandi, als bester Neustrelitzer gewürdigt, und Paul Sprung bringen all ihre Routine aufs Parkett, können das Schicksal aber nicht abwenden. Ein letztes Aufbäumen beim ersten Matchball für die Gegner, und dann aber Feierabend.

„Die Moerser sind wie ein D-Zug über uns hinweggerollt“, so PSV-Cotrainer Dirk Heß nach dem Spiel im Gespräch mit Strelitzius (Für alle jüngeren Leser: So hieß der ICE in der DDR). „Wenn wir den Ball nicht vernünftig ans Netz bringen, auch sonst jede Menge Fehler machen und die ohnehin wenigen Chancen auch noch vergeigen, brauchen wir uns nicht zu wundern. Das war eine schwache Leistung, der Erfolg der Moerser ist mehr als verdient“, so mein Blogpartner. „Wir waren dem Druck einfach nicht gewachsen und sehen, wo wir stehen und wo unsere Reserven sind.“

Heute in einer Woche bestreitet der PSV Neustrelitz ein weiteres Heimspiel, mit hoffentlich besserem Ausgang. Zu Gast beim Tabellendritten am Glambecker See ist der Siebente in der 2. Bundesliga Nord, der USC Braunschweig.

Geht da noch was? Mit zunehmender Spieldauer machte sich Ratlosigkeit beim PSV breit. Da hatte auch Coach Jonathan Kendrick Scott kein Rezept mehr.
An den Fans hat es nicht gelegen…