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Behinderte, Feldberg, Freizeit, Mecklenburg-Strelitz, Neustrelitz, Spenden
Vor mehr als drei Jahren entwickelte das Mitglied des Lions Clubs Neustrelitz, Ulrich Schmetjen, die Idee, die Mobilität von Personen mit Handicap zu erhöhen. Es geht dabei um eine Möglichkeit für Behinderte, bei Wanderungen über Stock und Stein unsere schöne Landschaft erkunden zu können. Bereits vor einem Jahr wurde ein entsprechender geländegängiger Offroad-Rollstuhl, der HexHog, gekauft. Wegen technischer Probleme verzögerte sich immer wieder die Lieferung der in England produzierten Maschine.
Am 20. Juni ist nun deutschlandweit das erste Gefährt seiner Art in Neustrelitz an den Betreiber „HexHog-Tours“ ausgeliefert worden. Dieser elektrisch betriebene Rollstuhl besitzt eine Betriebserlaubnis als motorisierter Krankenfahrstuhl und darf überall da fahren, wo Fußgängerverkehr erlaubt ist, und eben nicht nur auf Fußwegen, sondern auch auf Wald- und Wanderwegen. Außerdem hat er eine Sondergenehmigung zum Befahren ausgewählter Wanderwege durch den Müritz-Nationalpark. Urlauber und Einheimische können dieses Gefährt tageweise mieten.
Da der Lions Club dieses Projekt von Anfang an begleitet und unterstützt hat, sind seine Mitglieder sehr stolz auf den Erstling. Nach Herstellerangaben sind weltweit bis jetzt erst neun HexHog ausgeliefert worden – darunter zwei für die Mecklenburgische Seenplatte.
Der zweite elektrische Offroad-Rollstuhl wird in Kürze an den Birkenzweig e.V. Feldberg ausgeliefert. Dieser wurde vom Lions Club Neustrelitz beim Ankauf mit einer Spende vom 4200 Euro unterstützt.
Kuri Winter sagte:
Guten Tag,
ich las den Beitrag per Zufall und bin begeistert!! Ich sitze seit einem Jahr mit Hemipharese /Hemiplegie im Rollstuhl. Epilepsie, Fibromyalgie, Schmerzpatient, Migräne mit Aura, Hashimoto und Depressionen sind, neben Tinnitus, Schwerhörigkeit und kleineren anderen „Wehwehchen“ meine ständigen chronischen Begleiter.
Wir haben zwei Hunde, die mich, genauso wie mein Mann, daran hindern aufzugeben.
Kino, Treffen mit Freunden, ins Café oder einkaufen, wenn viele Menschen da sind, geht es nicht. Ich schwitze, verstehe kein Wort, kann meinen Gesprächspartner aus dem Stimmengewirr nicht heraushören. Durch diesen „Stress“ muss ich aus der Situation raus, um nicht das Gefühl zu bekommen „erdrückt“ zu werden, keine Luft mehr zu bekommen. Auch bekomme ich dadurch im besten Fall „nur“ starke Kopfschmerzen.
Also bin ich meist im Wald unterwegs, mit den Hunden, was eine Wohltat ist und wo ich richtig entspannen kann. Die Ruhe dort, die Kühle im Wald sind meine Aufladestation, die mir Kraft gibt. Doch nach Regen zum Beispiel ist es so matschig, dass ich mit meinem E-Rollstuhl dort nicht mehr fahren kann. Der einzige Ort, wo ich Kraft schöpfen kann, ist mir dann verwehrt.
Die Krankenkasse zahlt keinen solchen „Outdoor-Rollstuhl.“ Doch leisten können wir uns den auch nicht. Bei sommerlichen Temperaturen, so wie jetzt, bin ich ohnehin zum „Hausarrest“ verdonnert, da ich die Sonne, trotz Sommerhut, nicht vertrage. Also bleibt mir nur der Wald.
Ich finde, euer Outdoor-Rolli ist eine wahre Bereicherung, allzeit gute Fahrt und immer volle Akkus wünsche ich Euch! Ein Segen, dass es ihn für euch gibt!
Mit herzlichen Grüßen aus Berlin, Kuri.
Strelitzius sagte:
Liebe Frau Winter,
vielen Dank für Ihre ausführliche Zuschrift. Wie in meinem Blog zu lesen ist, werden die Rollstühle auch tageweise an Urlauber mit Handicap vermietet. Vielleicht setzen Sie sich mal mit den Spezialisten vom Birkenzweig Verein in Feldberg in Verbindung.
Beste Grüße
Ihr Strelitzius