Schlagwörter

,

Also, Waldspaziergänge werden echt überbewertet. Um die für den gestressten Menschen so erholsame Ruhe zu finden, muss ich nicht durchs herbstliche Laub schlurfen oder auf regendurchweichten Pfaden Gefahr laufen, mitten im Schlamm zu landen. Womöglich kommt einem auch noch ein Pilzsucher in die Quere. Wer echte Abgeschiedenheit sucht, braucht nur an Sonn- und Feiertagen gegen Mittag durch die Strelitzer Straße in Neustrelitz zu spazieren. Ich könnte schwören, dass uns heute zwischen Rathaus und Kaufland sowie retour nicht eine Menschenseele begegnet ist. War das wohltuend!

Und darüber hinaus war es wesentlich interessanter, als immer nur Bäume. Mit plattgedrückter Nase an Schaufenstern und geschlossenen Ladentüren, ließ sich prima erkunden, welche Geschäfte noch da sind, welche nicht mehr, und welche neu hinzugekommen sind. Handel reimt sich offenbar nicht zufällig auf Wandel.

Außerdem ließ sich der eine oder andere Artikel aus den Auslagen vormerken, den es nun werktags zu erwerben gilt. Bei mir sind es reduzierte Turnschuhe, also im Preis, wobei der rührige Anbieter erst nächste Woche wieder Werktag hat, und eingelegtes Gemüse im heute entdeckten arabischen Spezialitätenladen. Das mit dem jetzt auch in der Strelitzer möglichen öffentlichen Wasserpfeiferauchen lasse  ich mir angesichts des jüngsten Wahlergebnisses noch durch den Kopf gehen.

Fast ein Schock war es dann, nach Rückkehr auf den Markt herrlich relaxt doch  einigen wenigen Leuten ausgesetzt zu sein. Die gilt es unbedingt noch zu vertreiben.  Immerhin hat “Eis am Kreis” schon mal kund und zu wissen getan, dass am 3. Oktober die letzte Möglichkeit besteht, sich hier die Kugel zu geben. Also am kommenden Sonntag wieder ein Störfaktor weniger.