Schlagwörter
Geschichte, Mecklenburg-Strelitz, Mecklenburgische Kleinseenplatte, Mirow
Das Bleiglasfenster in der Mirower Fürstengruft, welches bei der letzten Instandsetzung irrtümlich mit dem Wappen von Mecklenburg-Schwerin versehen wurde, wird ausgetauscht. Dabei wird nur der innere Teil mit dem Wappen erneuert, wofür mehrere Vorlagen zur Auswahl standen. “Immerhin muss dieser historische Fehler ja im Zuge der laufenden Sanierung beseitigt werden”, so Dr. Rajko Lippert, Vorsitzender des Vereins Kulturgut Mecklenburg-Strelitz, gegenüber Strelitzius.
Nach einer Beratung mit den Herzögen, deren Familienwappen es ist, fiel die Wahl auf das Mecklenburg-Strelitzer Wappen mit dem Band des englischen Hosenbandordens. Es befindet sich bereits in dieser Form an der Kirche in Prillwitz, an der Orgel in der Neustrelitzer Stadtkirche und auch am Schloss in Weisdin (Bild oben). Auch die 1-Taler Münze von Mecklenburg-Strelitz trug diese Form des Wappens, und der Hosenbandorden Adolph Friedrichs IV. befindet sich heute in der Ausstellung des Kulturquartiers.
Die Auswahl folgt dem Umfeld der Mirower Kirche, denn sie fiel auch mit Rücksicht auf die schon vorhandenen Monogramme für Großherzog Friedrich Wilhelm (FW) am Kirchentor und das für ihn errichtete Gedenkkreuz an der Nordseite. Er war seit 1862 Ritter dieses Ordens und das Wappen wird in der für ihn typischen Form der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nachempfunden, etwa so, wie es sich an der Orgel der Stadtkirche in Neustrelitz sich befindet. Die Orgel trägt das Datum 28.6.1893 – Tag der Goldenen Hochzeit von Friedrich Wilhelm und Prinzessin Augusta Caroline von Großbritannien.
Gleichzeitig wird damit die Verbindung Mirows mit Großbritannien als Geburtsort der Königin Sophie Charlotte unterstrichen, einer der drei Königinnen, nach denen das Welcome-Center auf der Schlossinsel benannt ist.
Der 1348 gegründete höchste Orden Großbritanniens wurde nach Angaben Lipperts bisher ca. 1010 Mal verliehen, davon drei Mal an das Großherzogliche Haus von Mecklenburg-Strelitz. Mecklenburg-Schwerin wurde diese Ehre nie zuteil. Der 1000-ste registrierte Ritter des Ordens, Prince William, Enkel von Königin Elizabeth II., befindet sich gerade auf Deutschlandreise.
Mit den Arbeiten ist der Restaurator Detlef Krohn aus Carpin betraut. Er bekam jetzt den Auftrag für die Anfertigung des Fensters.