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Mecklenburg-Vorpommerns größtes Antiquariat am Neustrelitzer Hafen ist gerettet. Heute war Saisonauftakt, und es war eine mehr als gute Nachricht, dass der Büchertempel nun von einem Verein getragen wird. Dem 77-jährigen Bernd Techant und seinen Mitstreitern ist es gelungen, die Last der Öffnungszeiten auf künftig
25 Enthusiasten zu verteilen. Anlass, dem Gründer des Fundus Dank zu sagen, der vor 15 Jahren in Feldberg begonnen hatte, Literaturfreunde mit immer neuem Stoff zu versorgen.

Ich habe über die Jahre ganze Stöße von Büchern aus Techants Antiquariaten geschleppt. Was beispielsweise wäre meine respektable Krimi-Sammlung ohne den steten Nachschub aus dem Marienpalais und später aus dem Hafenspeicher gewesen! Meine Holde hat mich zu allen möglichen Feiertagen mit Gutscheinen bedacht, so dass ich nach Herzenslust aus vollen Regalen und Bananenkisten schöpfen konnte. Die jüngsten zwei Krimis hat mir Bernd Techant sogar frei Haus geliefert. “Die sind gut, musst du unbedingt lesen.” Was für ein Freundschaftsbeweis!

Antiquar

Der Retter von zehntausenden Büchern will nun noch ein bisschen herumkommen in der Welt. Ich wünsche dir, lieber Bernd, gute Reise auf allen Deinen Wegen. Ich werde Dich vermissen und dem Antiquariat natürlich die Treue halten.
Hier gleich noch die Öffnungszeiten:
dienstags bis sonnabends von 14 bis 18 Uhr.

Mein Buchtipp

Neben Bernd Techant, bei dem ich auch in diesem Fall fündig geworden bin, denke ich freundlich an die Neustrelitzer Vorbesitzerin Birgit Richter. Sie hat ihre Bücher offensichtlich aus lauter Liebe mit ihrem Namen gestempelt. Ein Kind muss auch im Haus gewesen sein, was sich mit Buntstift-Krakeln verewigt hat. Meinem eben beendeten Lese-Vergnügen hat das keinen Abbruch getan.

“Felidae” des Deutsch-Türken Akif Pirincci, 1989 im Goldmann Verlag erschienen, wird einen Ehrenplatz in meiner Krimi-Sammlung bekommen. Was von einem Katzenallergiker wie mir nicht unbedingt zu erwarten war. Aber es ist ein ganz besonderes Buch um den samtpfotigen Klugscheißer Francis, der einen Serienmörder seiner Artgenossen entlarvt und uns Menschen den moralischen Spiegel vorhält.

Ich besitze schon Katzenkrimis, aber noch nie aus der Sicht einer Katze erzählt. Ein unglaubliches Buch, dass ich den Lesern meines Blogs nur wärmstens empfehlen kann. Bis 2012 hat es übrigens aus gutem Grund mehrere Fortsetzungen gegeben, um die ich mich jetzt bemühen will. Und wenn es mit Antiquariaten nicht klappt, gibt es ja immer noch Amazon…