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Nach dem Baustopp auf dem Neustrelitzer Schlossberg, wahrscheinlich im Mai wollen sich die Fachleute beider Seiten in Neustrelitz treffen (Strelitzius berichtete), wird die Kritik an der Landesregierung nicht leiser. Am Wochenende hat mich ein weiteres Statement des Neustrelitzer Bauexperten im Ruhestand  Prof. Helmut Böhme erreicht, der wie gewohnt kein Blatt vor den Mund nimmt. Für ihn ist die Zeit der Bitten von Neustrelitz an Schwerin vorbei, es gelte jetzt Forderungen zu stellen. Jüngste Aussagen von Finanzminister Matthias Brodkorb belegten, dass in der Landeshauptstadt niemand gewillt sei, den eingeschlagenen Weg zu verlassen. Meinungen und Befindlichkeiten der Neustrelitzer interessierten nicht.

„Bezüglich der recht seltsamen ‚Fachaussagen‘ des Ministeriums sei vermerkt, dass man natürlich jeden Quatsch bauen kann – die A 20-Misere ist ein beredtes Beispiel für von oben verordnete ‚Fachlichkeit‘ – die dummen Bürger müssen ja sowieso die Fehler bezahlen – nur am Schloss lässt sich später nie wieder etwas gut machen!“, so der Professor. „Dieses von oben angeordnete Bauen in Neustrelitz ändert nichts, aber auch gar nichts an dem baufachlichen Unsinn, an der unverantwortlichen Vernichtung der Strelitzer Geschichte, an der nicht umkehrbaren Zerstörung eines Denkmals, veranlasst und unterstützt durch die Denkmal(SCHUTZ!!!)behörde in MV! Ein unglaublicher Affront, der in Deutschland (gibt es keine Denkmalbehörde oberhalb?) als übelste Denkmalsschändung die Runde machen sollte.“

Das Land wolle auf Biegen und Brechen das Neustrelitzer Schloss mit der Landesgeschichte eines deutschen Staates ausrotten. Andere Gründe seien weit und breit nicht erkennbar. „Verlangt endlich nach einer angemessenen Befriedung der historischen Notwendigkeiten – es kostet garantiert nicht mehr als der bereits seit Jahren am und um das Schloss vollzogene, nicht billige Eiertanz einschließlich der noch offenen Beseitigungsabsichten der Landesregierung“, appelliert Böhme an die Neustrelitzer Vertreter und seine Mitbürger.