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Blick von der Stadtfähre auf Swinemünde West und Usedom.
Wenn man dieser Urlaubstage mit den Fähren über die Swine setzt, beschleicht einen eine gewisse Wehmut. Die Nachricht, dass hier bis 2023 ein Autotunnel gebaut werden soll, lässt sich nur schwer verdauen. Muss denn alles wirtschaftlichen Fragen untergeordnet werden? Und ist es überhaupt für Swinemünde von wirtschaftlichem Vorteil, wenn es plötzlich zur Durchgangsstation wird, wo doch gerade die östliche Anbindung über Fähren für viele Besucher ein Highlight darstellt und eine gewisse Beschaulichkeit garantiert?
Wir haben erst einmal eine Gedenkrunde mit der Stadtfähre von Swinemünde West nach Swinemünde Ost und gleich wieder retour unternommen. Übrigens kostenlos, wie auch die Kasibor-Fähre weiter südlich. Das hat immer wieder was, den breiten Strom zu überfahren und die Aussicht auf Stadt und Hafen zu genießen. Und die Einheimischen, die wirklich regelmäßig aufs Ostufer müssen, wo sich Eisenbahn und Busbahnhof befinden, leben längst mit den zwanzig Minuten Zeitverzug. Dass die Fähren zu klein sein sollen, ist nicht zu erkennen. Nur wenige Fahrzeuge bleiben zurück, und schon legt das nächste Schiff an.
Als regelmäßige Urlauber in dieser Ecke waren wir schon einmal einigermaßen entsetzt, als wir vom Bau des Gashafens an der Swine-Mündung erfuhren. Die Polen setzen lieber auf Lieferungen aus den Emiraten, als dass sie sich von den Russen abhängig machen. In Sachen Autotunnel fragen wir uns erneut, ob sie tatsächlich wissen, was sie tun. Davon abgesehen, dass sie den deutschen Nachbarn auf Usedom auch etwas antun. Das wird momentan von deutscher Seite nicht ohne Grund untersucht. Immerhin sind wir eine EU. Fortsetzung folgt.

Auf dem Woliner Ufer befinden sich Hafenanlagen, Eisenbahn, Terminal für die Ostseefähren nach Schweden und Dänemark sowie Busbahnhof.