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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beendet zur Stunde seine dreitägige „Ortszeit“ in Neustrelitz. Zum Abschluss seiner Visite besuchte das Staatsoberhaupt das Biomasseheizkraftwerk der Stadtwerke Neustrelitz und das Landeszentrum für erneuerbare Energien (Leea). An Steinmeiers Seite der slowenische Präsident Borut Pahor, den er zuvor auf dem Markt der Residenzstadt mit militärischen Ehren empfangen hatte. Eine Premiere bei den „Ortszeiten“ des Bundespräsidenten, denen weitere folgen sollen. Wie am Dienstag bereits Steinmeier, trug sich auch der Staatsgast aus Slowenien ins Goldene Buch der Stadt ein.

Beim Rundgang durch das Kraftwerk, das auch fast 17 Jahre nach seiner Inbetriebnahme nichts von seiner Leuchtkraft national wie international verloren hat, und das seit zehn Jahren bestehende Leea dabei die stellvertretende Ministerpräsidentin von MV, Bildungsministerin Simone Oldenburg. Im Mittelpunkt standen naturgemäß Fragen der Energieversorgung. Hier erwiesen sich Bürgermeister Andreas Grund und Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Schmetzke, beide Repräsentanten der Bioenergiekommune Neustrelitz, als versierte Gesprächspartner für die Gäste.

Sichtlichen Spaß hatten die Besucher im Leea-EnergieLabor. Ferienkinder führten vor, wie sie einem fiktiven Dorf, das keinen Strom mehr hat, mit dem Bau eines Windrades helfen. „Ein Szenario, das gar nicht so weit hergeholt ist“, wie Leea-Geschäftsstellenleiterin Cordula Neumann anmerkte. Nach einer Führung durch die Ausstellungen des Hauses gab es noch ein Gespräch beider Präsidenten mit Vertretern des örtlichen Mittelstandes, darunter Daniela Preuß, Präsidentin des Strelitzer Unternehmerverbandes, Holger Maass, Abteilungsleiter im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Neustrelitz und der Geschäftsführer des OMB-Bahnwerkes Neustrelitz, Tino Hahn.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in den vergangenen Tagen nicht nur ausgiebig Neustrelitz kennengelernt und der Stadt viel Anerkennung gezollt, er hat auch jede Gelegenheit genutzt, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Dabei musste er sich durchaus auch mit politischen Meinungen auseinandersetzen, die er nicht teilt. So waren bei der „Kaffeetafel kontrovers“ am gestrigen Mittwoch auch die Montagsdemonstranten in Neustrelitz vertreten. Trotz der sehr weit auseinandergehenden Ansichten zu aktuellen Fragen der Politik von Corona bis zum Krieg in der Ukraine erlebte der Bundespräsident aber ein von gegenseitigem Respekt bestimmtes Gespräch. Das hatte er sich so auch gewünscht.

Auf dem Gelände des Biomasseheizkraftwerkes: von links Andreas Grund, Simone Oldenburg, die Stadtwerker Andreas Queck und Hubertus Kokert, Frank-Walter Steinmeier, Borut Pahor und Frank Schmetzke.