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Denkmalschutz, Handwerk, Klein Vielen, Leute, Mecklenburg-Strelitz, Vereine
Jürgen Krämers Beitrag zur Restaurierung der Jahn-Kapelle in Klein Vielen kann nicht überschätzt werden.
Bereits die Holzfenster in der Laterne der Jahn-Kapelle waren das Werk seiner Tischlerhandwerkskunst und der seines damaligen Wandergesellen. Und in den zurückliegenden Wochen hat der Klein Vielener mit kleinen Granitsteinen, die Bernd Werdermann von der gleichnamigen Firma in Neustrelitz gespendet hat, die großflächig zerstörten Fußbodenflächen in der Kapelle ausgebessert. Dadurch wird es nun möglich werden, in der Kapelle Veranstaltungen durchzuführen, teilt mir der Klein Vielen e.V. mit.
Außerdem ist es eine nachhaltige Zwischenlösung für den einst vollständig gefliesten Fußboden. Weitere Zerstörungen werden vermieden und jegliche alternative denkmalpflegerische Vorstellungen bleiben möglich.
Und das ist noch nicht alles, was Rentner Jürgen Krämer für den Erhalt des Baudenkmals geleistet hat. Denn er hat in seiner Werkstatt auch noch die Tür der Jahn-Kapelle getischlert. Die Kapellentür ist aus Kiefernholz, zweiflügelig und trägt ein Oberlicht. Die Herstellung der Tür war eine sehr anspruchsvolle Arbeit. Die Türflügel müssen haargenau in die Türlaibung passen. Türanschlag, Türschwelle und die Verbindung zwischen Tür und dem vorgesehenen Oberlicht im gotischen Spitzbogen des Kapelleneingangs mussten genau ausgemessen werden.
Mehrfach hat Jürgen Krämer die Türflügel mit Holzlack gestrichen. Auch die Türverzierungen hat er besorgt. Internetportale halfen dabei, geeignetes Material zu finden wie Beschläge, Kassetten-Schmuck und Elemente für das Türschloss. Zum Teil saßen sie andernorts einst an alten Kirchentüren. Was nur die Wenigsten wissen: Seine Tischlerarbeit für die Herstellung der Fenster und der Tür und auch die Pflasterarbeiten hat er unentgeltlich geleistet.
Wenn es einen Kapellenorden gäbe, so müsste man ihn Jürgen Krämer an die Brust heften, so der Verein. Am gestrigen Freitag hat er mit Unterstützung von Jörg und „Krischi“ Botta, die beide ebenfalls schon bei zahlreichen Einsätzen für die Restaurierung der Kapelle und ihres Umfeldes dabei waren, die Tür in die Kapelle gebracht. Ob Tür und Oberlicht nun richtig ausgemessen wurden und in die Laibung passen, wird sich in etwa zwei Wochen zeigen.