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Fotos: Kulturagentin

Menschen in der ganzen Bundesrepublik haben nach den entsprechenden Corona-Lockerungen am vergangenen Wochenende die Tanzflächen gestürmt. Auch in einem der südlichsten Clubs Mecklenburgs brannte die Luft: Im Café Scheune in Wredenhagen war nach langer Zeit mal wieder ein Konzert möglich, und die Musiker gaben, was sie konnten wie mir meine Röbeler Korrespondentin, Kulturagentin Grete Weingart berichtet.

Hansi Witt, der sich seit fast vier Jahrzehnten mit gutem Gespür um die richtigen Bands kümmert, hatte nach jahrelangem Bemühen endlich die Band um Manu Lanvin in die Scheune geholt. Manu Lanvin And The Devil`s Blues – so der volle Name der französischen Band – hielt, was ihr Titel versprach – Hardcore-Psychedelic-Blues vom Feinsten – der schwere, röhrige Sound, treibend und mitreißend, holte aus dem Publikum jeden Schweißtropfen heraus. Das ist im Café Scheune an sich nichts Ungewöhnliches – wer hier Stammkunde ist, weiß, dass die Musiker fast immer vom ersten Ton an mit der Tanzfreude des Publikums belohnt werden. Und doch war es diesmal anders – nach der langen harten Pause schien die Freude bei allen doppelt hoch. Die Dankbarkeit des Publikums, Café Scheune und seine Betreiber Hansi und Lilly Witt nach der schweren Krise wieder zu erleben, den Ort wieder als Platz für Gemeinschaft und Freude jenseits des Alltages betreten zu können – das war für viele wie nach Hause zu kommen. Und für Scheune-Neulinge war die Stimmung an diesem Ort eine Offenbarung, wie Gäste aus Berlin und Bad Doberan atemlos und glücklich zugaben.

Die Energie von Manu Lanvin, dem man vom ersten Moment an den Vollblutmusiker anmerkte, und seiner Truppe riss alle mit. Und die Energie des Publikums schlug wiederum zurück – die strahlenden Augen der drei Musiker über die Resonanz blieb niemandem verborgen und so schaukelte sich der Abend wahrlich zu einem ekstatischen Erlebnis hoch. Ob „Highway to Hell“, „Stand by your man“ oder Eigenes – im harten, treibenden Bluesmodus blieb das Publikum bei der Stange, egal ob 30jährig oder um die 70 – und Manu Lanvin, der übrigens der Sohn eines berühmten französische Schauspielers ist, ließ keine Pausen zu – dehnte die letzten Töne seiner Songs in unendlichen Spannungsbögen, um dann mit rasantem Takt- und Tempowechsel in den nächsten Song zu stürzen.

Da reichte nach mehr als drei Stunden bei niemandem mehr die Luft zum Zugabe-Ruf… Was für ein wunderbarer Abend! Und alles ganz coronakonform.

www.cafe-scheune.de