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Die Wohnungsgesellschaft wartet bereits seit geraumer Zeit auf den Abrissbeschluss. Nun kann sie handeln.

Wesenberg wird einen weitgehend leerstehenden Plattenbau los. Die Stadtvertretung Wesenberg hat am Donnerstagabend den Abriss des Blocks Lindenstraße 17 d-f beschlossen. Der Beschluss fiel im wiederholten Anlauf, nachdem die letzten Bewohner des in der zweiten Reihe stehenden Hauses versucht hatten, den Abriss zu verhindern (Strelitzius berichtete). Allen ehemaligen Mieter wurden dem Vernehmen nach inzwischen mit neuem Wohnraum versorgt. Lediglich im Fall eines Mannes gibt es unverändert Widerstand. Bürgermeister Helmut Hamp sprach die Hoffnung aus, dass es doch noch zu einer gütlichen Einigung kommt.

Der Mietwohnungsbestand in der Stadt ist geprägt von Geschosswohnungsbauten mit 248 Wohneinheiten (WE), die sich im Eigentum der Wohnungsgesellschaft Wesenberg mbH befinden. Wie aus der Begründung zum Beschluss hervorgeht, wurden allein zwischen 1976 bis 1984 190 WE im Geschosswohnungsbau errichtet. Nach der Wende sank der Bedarf an Mietwohnungen und der Leerstand stieg an.

Bis 2006 arbeitete die Wohnungsgesellschaft Wesenberg mit einer wirtschaftlich verträglichen Leerstandquote von ca. sechs Prozent. In den folgenden Jahren hat sich der Leerstand besonders in den Plattenbauten dramatisch entwickelt. Mit dem Stichtag 31. Dezember 2016 waren 40 der 248 WE nicht vermietet. Besonders betroffen war der Wohnblock Lindenstraße 17 d-f mit einem Leerstand von ca. 50 Prozent der dort befindlichen 30 WE.

Ein Mieterzuwachs durch Zuzug, der den Leerstand rapide senkt, ist in den kommenden Jahren auszuschließen, heißt es in der Beschlussvorlage. In Wesenberg und im Umfeld seien keine größeren Vorhaben bekannt, die einen verstärkten Zuzug bewirken können.

Ein steigender Bedarf an Wohnraum in den nächsten Jahren im ländlichen Raum sei nicht zu erwarten. Auch Bemühungen, Asylbewerber sesshaft zu machen, hätten nicht gefruchtet, wird angeführt. Deshalb sei der Abriss des Blocks ökonomisch und städtebaulich unabdingbar.