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Oskar Fijalkowski war heute auch nicht mit Fortuna im Bunde.

Im Neustrelitzer Parkstadion ist es heute Abend unter Flutlicht vor rund 450 Zuschauern, darunter etwa 80 aus Berlin angereiste Fußballfreunde, zur Punkteteilung gekommen. Gastgeber TSG Neustrelitz und Tennis Borussia Berlin trennten sich in der Oberliga Nord 2:2 (2:0). Routinier Tino Schmunck brachte es mir gegenüber nach Abpfiff auf den Punkt. „Das Remis fühlt sich an wie eine Niederlage.“ So dürfte es der ganzen Mannschaft gegangen sein, und den Fans der Neustrelitzer auch. Die TSG hat eines ihrer besten Heimspiele in dieser Saison abgeliefert, den Tabellenvierten aus der Bundeshauptstadt klar dominiert, und in der Nachspielzeit ihre Felle, sprich den Dreier, wegschwimmen sehen. Bei aller Klasse, die die Mannschaft von Thomas Franke auf den Platz gebracht hat, Fußball ist und bleibt ein Ergebnissport.

Und da hätte es zur Halbzeit mindestens 5:0 für die Platzbesitzer stehen müssen. Gleich mehrfach standen Justin Schultze und Manuel Härtel allein oder im Duo, herrlich mit langen Pässen bedient und die gegnerische Abwehr überlaufend, nur noch vor TeBe-Schlussmann Henrik Albert. Das Runde ins Eckige gebracht haben die Strelitzer Jungs aber nicht. Auch Oskar Fijalkowski hat nach Ecke von Marcus Niemitz am langen Pfosten einen „Riesen“, verpasst aber den halbhohen Ball mit dem Kopf. Tino Schmunck könnte einnetzen, Fortuna sagt nein.

Erst in der 40. Minute brachte Dennis Ladwig per Foulelfmeter, Tom Kliefoth war zuvor im 5-Meter-Raum gelegt worden, die TSG mit wieder einmal traumhafter Sicherheit in Führung. Und nur zwei Minuten später machte es Manuel Härtel endlich besser. Wieder hatte er bei einem schnellen Konter die TeBe-Abwehr überrannt, und diesmal brachte er auch das Leder über den Keeper der Borussia in die Maschen. Zur Halbzeit sah die TSG Neustrelitz wie der sichere Sieger aus. Die Berliner hingegen, konsequent früh am Spielaufbau gestört und immer wieder die Bälle verlierend, sahen kaum einen Stich.

Das Versieben geht weiter

Zweite Halbzeit, das Versieben von Tormöglichkeiten durch die Neustrelitzer geht weiter. Wieder eine Großchance von Härtel, und sofort im Gegenzug fällt in der 47. Minute der Anschlusstreffer für die Borussia. Die musste man einfach noch auf dem Zettel haben, nicht umsonst steht sie so weit oben in der Tabelle. Justin Reichstein verkürzt auf 1:2, David Daroczi im TSG-Kasten machtlos. TeBe wird jetzt deutlich stärker, während die Neustrelitzer versuchen das Gegentor zu verdauen, sich zu sortieren und zu ihrem heute wirklich überlegenen Spiel zurückzufinden. Das Spiel wird ruppiger, die ersten Gelben Karten für beide Seiten werden gezückt, die Berliner zu diesem Zeitpunkt dem Ausgleich näher als die Neustrelitzer dem Ausbau der Führung.

Dann fangen sich die TSG-Mannen wieder, aber Fijalkowski, Härtel, Schultze können gute Möglichkeiten nicht in Zählbares ummünzen. Kurz vor Feierabend bewahrt der TSG-Schlussmann mit einem tollen Reflex die Führung, aber kurz darauf ist sie dann doch dahin. Ihm ist kein Vorwurf zu machen, als Fabian Graupner in der 93. Minute für den Endstand sorgt.

„Das ist schon extrem ärgerlich, dass wir das Spiel in den letzten Sekunden aus der Hand gegeben haben“, so Routinier Tino Schmunck. „Effektivität bleibt für uns ein Thema. Natürlich, je mehr Chancen du hast, umso mehr vergibst du auch. Trotzdem können wir stolz auf uns sein. Mannschaften, die nach Neustrelitz kommen, müssen einfach Respekt haben. Wir müssen die richtigen Schlussfolgerungen ziehen, dran bleiben, Pokal ist wichtig, und dann schließen wir die Saison auch sehr gut ab.“

Ein richtig gutes Spiel, aber so ist Fußball

„Am Ende sind wir bestraft worden, das ist eben so, wenn man die Chancen vorn nicht nutzt. Wobei ich mit vorn nicht nur die meine, die vorn spielen, es gab auch andere, die ihre Möglichkeiten vergeben haben. Trotzdem war es im Gegensatz zur Partie zuletzt gegen die Rostocker, die wir gewonnen haben, ein richtig gutes Spiel unserer Jungs. So ist Fußball“, sagte Thomas Franke gegenüber Strelitzius. „Sehr ärgerlich, dass man so ein Spiel hier nicht nach Hause bringt“, erfuhr ich von Lothar Hamann, Sportlicher Leiter der TSG Neustrelitz. „Die Mannschaft hat sich nicht belohnt, Chancen gab es genug. Wir sehen heute Abend, wo wir stehen, und wo wir auch mit Blick auf die nächste Saison ansetzen müssen.“

Die TSG Neustrelitz ist mit dem heutigen Unentschieden auf Rang 8 abgerutscht. Auf Tabellenplatz 7 jetzt Eintracht Mahlsdorf nach einem 3:1 am Abend in Staaken. Die Mahlsdorfer empfangen Sonntag in einer Woche unser Team.

Sicherer Elfmeterschütze: Dennis Ladwig.
Hatte heute mehr als einen Treffer auf dem Stiefel: Manuel Härtel.
Dankeschön an die Fans für die Unterstützung.