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Schönen Dank nach Mexiko! Die Spargelproduzenten auf der anderen Seite vom großen Teich haben offenbar mitbekommen, dass der Frühling hierzulande bereits im kalendarischen Winter fröhliche Urständ feiert. Jedenfalls haben die Mexikaner uns quasi zur Einstimmung auf die in rund vier Wochen beginnende deutsche Spargelsaison schon mal ihr Stangengemüse herübergeschickt. Passt irgendwie zu Sonnenschein, Knospenknall und sperrangelweit offenem Terrassenfenster.

An dem die Holde nicht vorbeikam, also am Spargel aus dem Land der Azteken. Hinterhältig genug, handelt es sich bei dem Import auch noch um den bei Strelitzius bevorzugten grünen Spargel, und das zu sensationellem Preis in Zeiten der Kostentreiberei. Versuchung pur! Ich will ja nicht hoffen, auch schon in Mexiko gelesen zu werden. Ein Geheimnis um unsere farbliche Spargel-Vorliebe habe ich ja nie gemacht. „Lass dir was einfallen“, so meine bessere Hälfte jedenfalls, als sie mir am Freitag plötzlich und unerwartet zwei Bunde Mex-Stangen auf den Küchentresen legte.

Den Spargel (800 Gramm) habe ich in mundgerechte Stücke geschnitten und die Spitzen beiseite gelegt. Im Garten wurden Petersilie, Thymian, Knobikraut und Rosmarin geerntet. Acht Schalotten habe ich im Keller gefunden und längs geviertelt. Dann durften noch vier Knobizehen mitmachen, die habe ich kleingehackt. 100 Gramm Rohschinkenwürfel wollten dringend aus dem Kühlschrank, im Pasta-Resteglas warben noch 250 Gramm Bandnudeln um Aufnahme ins Gericht. Drei Hände voll Pflaumentomaten waren zu halbieren, und ein Stück Hartkäse Grana Padano konnte es gar nicht erwarten gehobelt zu werden. 30 Gramm Sonnenblumenkerne haben sich im Küchenschrank gelangweilt, letztlich waren alle Zutaten am Start.

In einer hohen Pfanne habe ich in Butterschmalz zunächst Schalotten, Knobi und Schinken angebraten, dann den Spargel und die Sonnenblumenkerne dazugegeben und das Gemüse neun Minuten zugedeckt bissfest garen lassen. Die empfindlichen Spargelspitzen wurden nach vier Minuten untergemischt.

In der Zwischenzeit habe ich die Nudeln in Salzwasser gegart und anschließend abgegossen. Sie wurden mit den Tomaten zum Spargel gegeben, alles dann gut mit einem kräftigen Schuss Olivenöl vermengt, mit Salz, Peffer, Muskat, Cayennepfeffer, dem Thymian und den Rosmarinnadeln gewürzt und noch mal drei Minuten gebraten.

Das Essen auf einem flachen Teller anrichten und mit gehackter Petersilie, Knobikraut-Röllchen und den Käse-Spänen überstreuen. Zur Abrundung das Gericht mit Basilikum-Pesto beträufeln. Das Rezept verrate ich beim nächsten Mal, heute fehlte mir die Zeit, und ich habe auf ein Fertigprodukt von Barilla zurückgegriffen. Kann man ohnehin kaum besser machen. Das Glas zwei, drei Minuten in heißes Wasser stellen, dann wird das Pesto flüssiger. Guten Hunger! Weinchen, Bierchen, geht alles…