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Mit dem Film „Bett und Sofa – Liebe zu Dritt“ des russischen Regisseurs Abram Room aus dem Jahre 1927 geht die Stummfilmreihe mit Livemusik-Begleitung im Kino in der Alten Kachelofenfabrik weiter. Nach dem erneuten, erfolgreichen Auftakt im Februar mit einem Stummfilm von Gerhard Lamprecht, der eine Chronologie des sozialen Abstiegs im Berlin der 1920er Jahre zeigte, führt uns der Film von Abram Room nach Moskau.

Dort gewährt ein Ehepaar einem wohnungslosen Freund vorübergehend Unterschlupf. Da die Frau in dem Gast einen verständnisvolleren Partner findet, gerät alsbald der Ehemann in die Rolle des „dritten Rades am Wagen“. Schließlich verläßt er sie beide. Der Film ist in der Charakterzeichnung überzeugend und im Blick auf den Moskauer Alltag der 20er Jahre eine aufschlußreiche Dreiecksgeschichte, die auch gesellschaftliche Probleme wie die Wohnungsnot nicht ausspart. 

Der Film erzählt seine Geschichte in einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Ironie, nimmt aber eindeutig Stellung gegen Theorien von der „freien Liebe“, die damals in der UdSSR vertreten wurde, und gegen die Überheblichkeit der Männer. Dabei beweist Room einen scharfen Blick für die Details des täglichen Lebens. So entstand hier ein unprätentiöses, überzeugendes Bild vom sowjetischen Alltag.

Der Film läuft nur am Freitag, 11.3. um 19.30 Uhr. Wegen der Corona-Einschränkungen wird um telefonische Voranmeldung unter 03981 203145 gebeten.