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Cider Manufaktur, Diemitz, Kopetzky, Lesung, Mecklenburgische Kleinseenplatte, Mirow, Remise, Schmitts

Zum dritten Mal dürfen die Schmitts aus Mirow am 28. und 29. Oktober Steffen Kopetzky begrüßen, worüber sich die Buchhändler und Kulturveranstalter nach eigener Aussage riesig freuen. 2021 stellte der Autor seinen Bestseller „Monschau“ und anderntags „Propaganda“ vor. Geschichtsstunde pur – interessanter und unterhaltsamer konnte eine Lesung kaum sein.
“2022 fragten wir ihn, ob er uns nicht wieder besuchen würde, da es ja noch weitere Romane von ihm gibt, die es ebenso Wert sind, darüber zu erzählen und daraus zu lesen. Steffen arbeitete zu dieser Zeit an einem neuen Buch. Eine Lesung in einer solchen Phase ist eine absolute Ausnahme, die er nach eigener Aussage nur für uns gemacht hat. Die Leute hingen förmlich an seinen Lippen. Es ist faszinierend, wie er Historie mit fiktiven Geschichten verbindet, schwärmten unsere Gäste”, so Peter Schmitt gegenüber Strelitzius.
Steffen Kopetzky erzählte und las im vergangenen Jahr aus seinen Werken „Der letzte Dieb“, „Risiko“ und „Propaganda“ sage und schreibe zweieinhalb Stunden lang. Die Zeit verging wie im Flug. Am anderen Tag gab es in der Dorfkirche Krümmel nochmals „Monschau“.
Jetzt im August erschien sein neues Buch „Damenopfer“, und man darf schon sehr gespannt sein, was er am 28. Oktober um 18.30 Uhr in der Remise im Schlosspark Mirow über seine Protagonistin Larissa Reissner (1895 bis 1926) zu erzählen weiß. „Moskau, 1923. Larissa Reissner hat als sowjetische Gesandte in Kabul strategische Pläne entdeckt, die das Britische Empire stürzen könnten. In der flirrenden Hauptstadt, wo man die Welt neu denkt und aus den Angeln heben will, sucht sie nach dem Verfasser, einem Deutschen namens Niedermayer. Denn der Sieg der Freiheit ist Reissners Lebenssinn, die junge Schriftstellerin und Revolutionärin wird als Wundertochter ihrer Epoche gefeiert. Aus illustrer Familie, lernte sie schon als Kind Lenin kennen, sie kämpfte als Politkommissarin der Wolgaflottille; Pasternak und Trotzki bewundern sie. Von Moskau bricht Reissner auf nach Berlin – zu ihrer größten Mission: Sie soll ein geheimes Bündnis zwischen der Sowjetunion und dem deutschen Militär vermitteln, verkörpert durch General Tuchatschewski, den ‘roten Napoleon’, und jenen schillernden Ritter von Niedermayer. Doch Larissa verfolgt ihre eigenen Ziele. Zwischen ihr und den beiden Männern entspinnt sich ein Beziehungsgeflecht, das enorme Sprengkraft hat – in amouröser wie politischer Hinsicht.“
Ein außergewöhnlicher Roman, in dem Ho Chi Minh ebenso zu Wort kommt wie die Lordsiegelbewahrer des britischen Weltreichs oder die Dichterfürstin Anna Achmatowa – Steffen Kopetzky fängt das Leben der Larissa Reissner ein, die nichts weniger als die Welt verändern wollte.
Zeitgleich mit seinem neuen Buch „Damenopfer“ wurde Kopetzkys abenteuerliche Geschichte “Grand Tour oder Die Nacht der Großen Complication” um den Schlafwagenschaffner Leo Pardell neu aufgelegt, die 2002 erschien. Am 29. Oktober um 11 Uhr geht es mit dem Autor in der Cider Manufaktur Diemitz auf die Reise.
Leo Pardell, gescheiterter Student, sollte eigentlich auf Sprachreise in Buenos Aires sein. Mutter und Freundin spielt er den Südamerika-Aufenthalt per Telefon vor, heuert aber in Wahrheit als Schlafwagenschaffner an und reist kreuz und quer durch Europa. Dabei trifft er nicht nur französische Schmuggler, bulgarische Verführungsspezialisten, korrupte Kontrolleure, kluge Buchhändlerinnen und Brüsseler Bürokraten, sondern auch einen exzentrischen Uhrensammler auf der Suche nach einem legendären Stück. In dessen Jagd wird er unversehens tiefer hineingezogen, als er dachte.