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Seit einigen Wochen haben in Neustrelitz Mahnwachen stattgefunden, die zu Solidarität und Zusammenhalt aufriefen. Die Mahnwachen waren auch eine Reaktion auf die montäglichen Corona-Demonstrationen. Nun sollen die Mahnwachen vorerst nicht mehr gehalten werden, wie Strelitzius erfuhr.
„Dies ist keine Kapitulation vor dem Thema Corona, sondern ein Aufruf, alle Kräfte für gemeinsames Handeln zu bündeln“, fasst Thomas Fiß vom Aktionsbündnis “Vielfalt statt Einfalt” den Entscheidungsprozess zusammen. „Wir wollen unsere Kraft weiterhin in die Bekämpfung der Pandemie stecken, aber auch für die neue Aufgabe der Flüchtlingshilfe sowie für den Frieden! Es sind zahlreiche gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die unser aller Tun erfordern. Gesundheit und Frieden sind die Fundamente unseres Daseins.“
In den vergangenen Wochen hätten zahlreiche Gespräche zwischen Teilnehmer*innen der Mahnwache sowie Corona-Demonstrant*innen stattgefunden, die zeigten, dass ein Gespräch möglich sei, aber auf unterschiedlichen Grundannahmen beruhe. Sorgen machten den Bündnismitgliedern Wortwahl und verkürzte Faktendarstellung, so Fiß. Sie bitten angesichts der Situation um einen behutsamen Umgang mit der aktuellen Lage.
Der Versuch, neben den Corona-Demonstrationen eine Mahnwache für den Frieden durchzuführen, sei zwar von vielen Menschen auf Seiten der Mahnwache angenommen worden, sei aber in der Wahrnehmung befremdlich. Während auf Seiten der Coronademonstration die entsprechenden Theorien per Lautsprecher verbreitet würden, Partymusik laufe und Trommelhall erschalle, fühlten sich die Friedensteilnehmer*innen nicht wohl. “Deshalb ist es wohl dem Thema dienlicher, die Veranstaltungen zeitlich zu entzerren”, erläuterte Thomas Fiß. Die Friedensgebete würden weiterhin montags um 18 Uhr in der Stadtkirche stattfinden.
Der Aufruf des Bündnisses laute: Wir wollen alle gesund und in Frieden leben! Lasst uns das Bestmögliche dafür tun und solidarisch sein.
Die Mahnwache für den Frieden zieht sich zurück? Die Mahnwache für den Frieden zwischen den Menschen steht weiter in der Mitte des Marktes.
Es ist eine absurde Wahrnehmung, hier einen Gegensatz zu konstruieren und die Mehrheit der Neustrelitzer Montagsspaziergänger als trommelnde Partytruppe darzustellen.
Die Grundforderungen, und das hätte Herr Fiß problemlos nachlesen können, sind für eine freie Entscheidung, gegen Repression und Ausgrenzung. Es geht um den Frieden zwischen den Menschen, die Anerkennung demokratische Grundrechte, einen offenen Diskurs der Wissenschaft, einen vielfältige Berichterstattung in den Medien.
Die meisten MontagsspaziergängerInnen haben eines zum Ausdruck gebracht: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Und für die Würde des Menschen braucht es den Frieden.
Letzten Montag wurde mit dem Friedenslied “Es ist an der Zeit” von Hannes Wader eine klare Aussage getroffen:
Es blieb nur das Kreuz als die einzige Spur
Von deinem Leben, doch hör’ meinen Schwur
Für den Frieden zu kämpfen und wachsam zu sein:
Fällt die Menschheit noch einmal auf Lügen herein
Dann kann es gescheh’n, daß bald niemand mehr lebt
Niemand, der die Milliarden von Toten begräbt
Doch finden sich mehr und mehr Menschen bereit
Diesen Krieg zu verhindern, es ist an der Zeit
Und es ist an der Zeit, den Krieg in der Ukraine sofort zu beenden. Für einen Frieden ohne Waffen, für einen Frieden der Völker, der Menschen in der Urkraine, in Russland und Europa.
Die Menschen der Mahnwache sollten mit uns weiter für den Frieden demonstrieren: LAUT, LEBENDIG, DEMOKRATISCH, FRIEDLICH
Vielen Dank, Herr Fuchs, für Ihre Worte! Sie sprechen mir aus dem Herzen!
Spätestens jetzt sollten wir alle zusammenhalten. Jeder könnte sich montags davon überzeugen, dass es uns um Frieden, Solidarität und Demokratie geht. Nur dazu müsste man vom Sofa herunter kommen und seine Vorurteile über Bord werfen, zuhören und hinschauen und nicht blindlinks Diffamierungen glauben!
Ich denke, Herr Dr. Fiß, es ist höchste Zeit, auch verbal Frieden zu schließen!
Andere Menschen in aller Öffentlichkeit abzuwerten, ist der falsche Weg und behindert den Zusammenhalt, den wir für den Frieden dringend brauchen!